Einmalig
Einzelne CDU-Granden zeigen kurz vor Toresschluss Nerven. Die Empfehlung des Kanzleramtsministers Peter Altmaier, man solle doch lieber nicht wählen, als für die AfD zu stimmen, ist ein einmaliger Vorgang.
Noch nie hat ein Politiker in solch einer exponierten Position derartiges von sich gegeben. Offenbar geht im Adenauer-Haus die Angst um, die AfD könnte am Sonntag so richtig abräumen. Das Ganze ist auch brisant, weil Altmaier einer der engsten Vertrauten der Kanzlerin ist. Es sieht fast so aus, als ob da unabsichtlich ein Stimmungsbild der CDU-Führung an die Öffentlichkeit gelangt ist.
Zudem passt die Altmaier-Empfehlung ins Bild. Merkel hat bei vergangenen Wahlen massiv davon profitiert, dass es Konkurrenzparteien nicht gelungen ist, ihre Anhänger zu mobilisieren. Da liegt es nahe, AfD-Anhänger – die sich wohl massiv aus dem Nichtwähler-Lager rekrutieren werden – in ihrem bisherigen Habitus zu bestärken. Klug allerdings ist solch eine Empfehlung nicht.
Es wäre ohnehin angebracht, oberlehrerhafte Schulmeistereien in Sachen Wahlteilnahme einzustellen. Ob jemand von diesem seinem Recht Gebrauch macht, ist ganz allein Sache des Individuums. Das hat jeder Einzelne mit seinem politischen Gewissen auszumachen.
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