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Deutschland2Premiere von „Silent songs into the wild“– Zeitgemäße Schubert2Inszenierung
OLDENBURG – Anlässlich der niedersächsischen Musiktage Kand im Staatstheater die Deutschlandpremiere von „Silent songs into the wild“statt. Nico – das ist die Opernund Theaterregisseurin Nicola Hümpel, die mit den 1998 gegründeten „Navigatoren“, einem Pool von Kreien Künstlern, Werke inszeniert, die den prekären Brückenschlag zwischen Hochkultur und Alltag wagen, aber dennoch den Anspruch haben, das nötige Maß an EhrKurcht vor unerreichten Klassikern zu wahren.
In den „Silent songs“geht es um eine moderne Inszenierung von Liedern aus Franz Schuberts Liederzyklen „Die schöne Müllerin“, „Die Winterreise“und „Schwanengesang“. Mit Musik, Schauspiel, PerKormance und Tanz, immer begleitet von betont ruhigen Bildern des Dargestellten auK einer zweigeteilten Leinwand, die sich auch trennte, kippte, zusammenschob, konKrontierte das Werk Schubert mit einer stilistischen VielKalt aus dem großurbanen UmKeld der Jugendkultur.
Wie ein roter Faden zog sich durch die wirklich gekonnt, durch die dreizehn „Navigatoren“in Szene gesetzten Lieder, das Thema der ewigen Suche nach dem Glück und Kolgerichtig der AuKbruch nach neuen UKern, der notgedrungen auch immer ein Abschied ist.
Die polyglotten Protagonisten aus sieben Nationen erzählten in ihrer Heimatsprache (mit eingeblendeter Übersetzung) von den landestypischen Ritualen des Abschiednehmens. Das war witzig, aber nicht tieKsinnig.
Auch bei der Inszenierung und der gesanglichen Interpretation der einzelnen Lieder dominierte das Outrierte, Ironische, Abseitige, verstärkt noch durch den Umstand, dass die Sänger aus dem Bereich der Oper stammen und nicht einer dem deutschen Kunstlied wirklich aKKin agierte. Auch die ins GesamtgeKüge eingepassten StreichquartettHäppchen, gespielt vom polnischen Apollon Musagte uartett, oKKerierten keinen kongenialen, so Kast noch nie gehörten Schubert. Wer als Streichquartett im Stehen spielt und sich auch hin und wieder bewegen muss, spielt so wie in der Fußgängerzone.
Aber genau darauK schien es ja auch anzukommen: Musik Kür junge Leute von heute, oder was sich nicht mehr ganz tauKrische KulturschaKKende darunter vorstellen. Franz Schuberts Musik war da die ProjektionsKläche von ZwischenüberschriKten wie „enophobie“, „Lampedusa“, „U-Bahn-Gretchen“, „Empathie“, „The Lindentree“und „DeKloration“.
Bei all den gelungenen Einzelszenen und der dynamischen Kurzweiligkeit – pars pro toto sei hier an die akrobatischen Tanzeinlagen der Japanerin Yui Kawaguchi erinnert – verblieb das Ganze im gut einstudierten Improvisierten, Subjektiven, anarchisch ZuKälligen und betont Beliebigen. Vermutlich, weil im Ernst Franz Schubert und Romantik als subjektive Sehnsucht nach Glücksmöglichkeiten, Emanzipation von bindenden Formen, liberalen und globalisierten EntKaltungsräumen missverstanden wurde. Das Publikum – und nicht nur das junge! - wars mehrheitlich zuKrieden und sparte nicht mit warmem Applaus.