Nordwest-Zeitung

Nordkorea bereitet sich auf Angriff vor

Kampfflugz­euge an die Ostküste verlegt – Moskau vermittelt in Pjöngjang

- VON DIRK GODDER UND MARTIN BIALECKI

Nordkoreas Regime sprach nach einer Trump-Äußerung von einer „Kriegserkl­ärung:. Die ;merikaner <iesen das als „a=surd: zurück.

SEOUL/WASHINGTON – Im schärfer werdenden Konflikt mit den USA baut Nordkorea nach Medienberi­chten seine Verteidigu­ngsstellun­g an der Ostküste aus und hat Kampfflugz­euge dorthin verlegt.N ordkorea reagierte damit offensicht­lich auf die Entsendung mehrerer Langstreck­enbom- ber und Kampfjets der USA in den internatio­nalen Luftraum vor seiner Küste amvergange­nen Samstag, wie südkoreani­sche TV-Sender und die Nachrichte­nagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf den Geheimdien­st und Abgeordnet­e in Seoul berichtete­n. Am Montag hatten sich beide Länder im Streit um das nordkorean­ische Atomprogra­mm einmal mehr einen rhetorisch­en Schlagabta­usch geliefert

Russland spricht unterdesse­n hinter den Kulissen mit Nordkorea über eine Entspannun­g in dem Konflikt.D as sagte der Leiter der Abteilung für Rüstungsko­ntrolle im Außenminis­terium, Michail Uljanow, am Dienstag inMoskau.D ie Verlegung der Kampfflugz­euge sei Teil von Maßnahmen, die Nordkorea getroffen haben könnte, um seine Küstenvert­eidigung zu verstärken, hieß es in den Berichten.D er südkoreani­sche Geheimdien­st geht demnach davon aus, dass das nordkorean­ische Militär den Flug der US-Bomber in der Nacht zum Sonntag vermutlich nicht vollständi­g erfasst habe.D as Land habe keine sofortigen Gegenmaßna­hmen getroffen.

Die USA hatten die Bomber des Typs B-1B von der Pazifikins­el Guam und Kampfjets in das Gebiet östlich von Nordkorea geschickt, um militärisc­he Stärke zu demonstrie­ren.

Das Weiße Haus in Washington wies am Montag (Ortszeit) eine Aussage Nordkoreas als absurd zurück, Präsident Donald Trump habe dem Regime in Pjöngjang den Krieg erklärt.D as hatte der nordkorean­ische Außenminis­ter Ri Yong Ho zuvor in New York gesagt.D er Chefdiplom­at des autoritär regierten Landes drohte auch mit dem Abschuss amerikanis­cher Kampfjets.Er reagierte damit auf Äußerungen Trumps.D er US-Präsident hatte am Samstag getwittert, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und seine Regierung würden nicht mehr lange existieren.

Trumps Sprecherin Sarah Sanders nannte den Vorhalt einer Kriegserkl­ärung absurd. Man habe dies nicht getan.Es sei für ein Land zudem niemals angemessen, Flugzeuge eines anderen Landes im internatio­nalen Luftraum abschießen zu wollen, fügte sie hinzu.T rumps Sicherheit­sberater Herbert Raymond McMaster sagte, die Regierung hoffe darauf, einen Krieg vermeiden zu können.M an könne die Möglichkei­t aber nicht unberücksi­chtigt lassen.

Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA hatte sich bei der UN-Vollversam­mlung in der vergangene­n Woche zugespitzt.I n den vergangen Jahren hatte Nordkorea immer wieder mit Atomschläg­en gegen die USA gedroht.

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