Nordwest-Zeitung

Titelverte­idiger blockt BVB ab

Dortmunder verlieren Heimspiel gegen Real Madrid mit 1:3

- VON THOMAS NOWAG

Cristiano Ronaldo traf doppelt für die Königliche­n. Das Anschlusst­or von Pierre-Emerick Aubameyang war zu wenig.

DORTMUND – Der abgezockte Weltstar Cristiano Ronaldo und eine Fehlentsch­eidung haben die Überfliege­r von Borussia Dortmund hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeho­lt. Auch durch zwei Tore des Weltfußbal­lers verlor der BVB nach seinen Kantersieg­en in der Liga gegen Real Madrid in der Champions League trotz großen Kampfes 1:3 (0:1). Die Dortmunder stehen nach zwei Spielen in der äußerst kniffligen Gruppe H somit ohne Punkt da.

Gareth Bale erzielte in der ausverkauf­ten Arena das erste Tor (18. Minute) gegen einen BVB, der seine offensive Spielweise mit großem Risiko auch gegen den Titelverte­idiger durchzog. Ronaldo legte kurz nach der Pause in seinem 400. Pflichtspi­el für Real nach (50.) und traf in der 79. Minute zur Vorentsche­idung. Der zwischenze­itliche Anschluss für den BVB war Pierre-Emerick Aubameyang (54.) gelungen.

„Real ist einfach abgezockt, sie haben ihre Chancen genutzt. Wir hatten die große Gelegenhei­t zum 1:1 und kassieren im Gegenzug das 0:2. Dann wird es schwierig gegen Real Madrid. Es sollte nicht sein heute“, sagte Mittelfeld­spieler Gonzalo Castro.

Prägend war aber auch eine Szene aus der 14. Minute: Einen Schuss von Maximilian Philipp klärte Real-Verteidige­r Immer einen FuG davor: Real Madrids Sergio Ramos (links) stellt sich erfolgreic­h Dortmunds Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang in den Weg.

Sergio Ramos für seinen geschlagen­en Torhüter Keylor Navas mit der Hand kurz vor der Linie – Elfmeter gab es nicht. Schiedsric­hter Björn Kuipers (Niederland­e) zögerte zwar und hielt noch Rücksprach­e mit seinem Torrichter, doch trotz aller Proteste blieb er bei seiner Entscheidu­ng. „Das war ein Schlüsselm­oment“, sagte Nuri Sahin.

Der BVB wich keinen Deut von seiner Liga-Taktik ab. Der DFB-Pokalsiege­r begegnete auch dem größtmögli­chen Gegner mit aggressive­m Pres-

sing im 4-3-3-System und schnellem Spiel in die Spitze.

Die immensen Risiken dieser Ausrichtun­g zeigten sich schneller als erhofft – bei Ballverlus­ten im Mittelfeld stand die Defensive komplett offen. In der neunten Minute hätte Dani Carvajal nur Ronaldo querlegen müssen, es hätte 0:1 gestanden. Zwei Minuten später wollte Ronaldo selbst Bale bedienen, Lukasz Piszczek rettete in höchster Not. Anderersei­ts boten sich auch dem BVB immer wieder Räume, in die er pfeilschne­ll hi-

neinstieß.

Das 0:1 war ein Schock, der tief saß: Bale schoss den Ball nach einer Carvajal-Vorlage volley in den Winkel. Dennoch waren die Gäste in der Rückwärtsb­ewegung stets verwundbar. Nur 51 Sekunden waren beispielsw­eise nach der Pause gespielt, bis Jarmolenko den Ball an Navas vorbeilegt­e, Aubameyang aber zu spät kam. Erneut kam vier Minuten danach der Tiefschlag – Ronaldo schob den Ball nach einem präzisen Bale-Flachpass ins Tor.

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AP-BILD: MARTIN MEISSNER

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