Ein Kellner schreibt Mediengeschichte
„Willkommen bei den Honeckers“beruht auf wahrer Geschichte – Am 3. Oktober im Ersten
Der Film stellt die Nachwendezeit akribisch nach. Andererseits ist es ein Film über skrupellose Recherche-Methoden.
FRANKFURT – Mark Pittelkau schrieb Mediengeschichte. Renommierte Journalisten baten den einstigen DDR- Staatschef Erich Honecker vergeblich um ein Gespräch, in dem er sich den Vorwürfen seiner einstigen Untertanen stellen sollte. Pittelkau, ambi-
tionierter Kellner aus Frankfurt/Oder, witterte seine Chance: Er schlich sich mit einer fremden Identität bei den Honeckers ein, die bereits abgeschottet in Chile lebten.
Vor drei Jahren hörte Produzent Christian Rohde von
demunglaublichen Streich. Er sicherte sich die Rechte an der Geschichte von Pittelkaus Einstieg in den Journalismus. Die Regie übernahm Philipp Leinemann. Das Erste strahlt den Film „Willkommen bei den Honeckers“am Feiertag,
3. Oktober, um 20.15 Uhr aus.
„Bild zu Besuch bei Honecker. Eine Homestory aus dem Exil.“So kündigte die Zeitung die dreiteilige Serie im Sommer 1993 an. Der vermeintliche Reporter Pittelkau hatte sogar Fotos aus Chile mitge- bracht, die Honeckers Frau Margot geschossen hatte.
Im Film wird Pittelkau zu Johannes Rummel. Einlass bei den Honeckers verschafft sich Rummel (Max Bretschneider) mit einem Trick, der ihm und seinem Freund und Fotografen Maik (Max Mauff) bereits Zutritt bei Prominenten wie Heino verschafft hat. Sie gaben sich als Fans aus. Bei den Honeckers geben sie die fanatischen Jungkommunisten. Das einst mächtigste Paar der DDR wird von Martin Brambach und Johanna Gastdorf gespielt.
„Willkommen bei den Honeckers“stellt die gemeinsamen Fotos und die Mode der damaligen Zeit akribisch nach, der Film trifft auch die Nachwendestimmung im Osten gut.