Nordwest-Zeitung

Ai tu "on Zwischenfr­üchten hilft beim Wasserschu­tz

eersuche der Landwirtsc­haftskamme­r – Zu viel 5tickstoff kann gebunden werden

- VON KLAUS-PETER JORDAN

BRD ZWISCHENAH­N – Ackerböden brauchen Stickstoff, Pflanzen ebenfalls. Zuviel davon, etwa in Form der Düngung mit Gülle, führt dazu, dass der Stickstoff als Nitrat irgendwann im Grundwasse­r landet. „Durch eine Zwischenfr­ucht kann dieser sonst ungenutzte Stickstoff aufgefange­n werden“, weiß Andrea Knigge-Sievers,nieurin bei der Agraringe- Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen. Als Wasserschu­tzprojekt werden daher am Versuchsst­andort der Kammer in Wehnen (Bad Zwischenah­n) Versuche mit dem Anbau von Zwischenfr­üchten durchgefüh­rt.

Zwischenfr­üchte sind Feld-

früchte, die nach der Getreideer­nte angebaut werden. Dazu zählen Ölrettich oder Senf. Zwischenfr­üchte können unterschie­dliche Funktionen haben, etwa Bodenverbe­sserung oder Unkrautunt­erdrückung. „Aus Sicht des Wasserschu­tzes sind die Vorteile reduzierte­r Nitrateint­räge in das Grundwasse­r während der Sickerwass­erperiode im Herbst entscheide­nd“, erklärt die Kammerexpe­rtin. In Wehnen wird u.a. untersucht, wieviel Stickstoff im Herbst von der Zwischenfr­ucht aufgenomme­n wird und welche Auswirkung­en unterschie­dliche Düngungsme­ngen auf den Stickstoff­gehalt im Boden haben. im Wie Grundwasse­rviel Nitrat schließ-landet, lich wird auf dem Versuchsfe­ld vom Landesamt für Bergbau und Energie (LBEG) gemessen. Das Ergebnis der bisher vierjährig­en Versuchsph­ase in Wehnen :„ Es gibt einen engen Bezug zwischen der Menge des im Boden vorliegend­en mineralisc­hen Stickstoff­s im Herbst Stickstoff und im dem Sickerwass­er.gemessenen Und eine Zwischenfr­ucht reduziert die Reststicks­toffgehalt­e im Herbst im Boden und somit die Nitratausw­aschung“, fasst Knigge-Sievers zusammen. Wurden auf den 96 Parzellen der Versuchsst­ation im vierjährig­en Mittel zu Beginn der Sickerwass­erpe- riode schenfrüch­teim Herbstim Schnitt ohne 32 Zwi- Kilogramm mineralisc­her Stickstoff pro Hektar im Boden gemessen, so waren es mit Zwischenfr­ucht, hier ein Ölrettich-Senf-Gemenge, nur elf Und: „Ungedüngte Zwischenfr­üchte reduzierte­n die Nitratfrac­ht im Sickerwass­er am besten.“Je früher die Aussaat, desto mehr Stickstoff wird aufgenomme­n. „Bei zu später Aussaat sollte daher nicht mehr gedüngt werden“, so Knigge-Sievers. Erfolgt eine Düngung zur Zwischenfr­ucht, so müsse diese Stickstoff­gabe zur darauffolg­enden Hauptfruch­t berücksich­tigt werden, d.h., die Düngungmüs­ste entspreche­nd im Frühjahr zur Folgefruch­t, z.B. Silomais, reduziert werden, erklärt die Expertin.

Um ihre Ergebnisse an den Landwirt zu bringen, werden sie auf regelmäßig­en Feldtagen von Knigge-Sievers und ihrer Kollegin Marie Christin Albers vorgestell­t. „Da gibt es immer lebhafte Diskussion­en“, sagt Knigge-Sievers mit Blick auf die Düngung mit Gülle. Auch suchen die Beiden den Kontakt zu den Berufsschu­len. „Gerade für die jungen Landwirte ist es wichtig, diese neuen Erkenntnis­se für die Bewirtscha­ftung zu bekommen. Und das Interesse daran bei den Jungbauern ist wirklich groß“, so Albers.

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BILD: KLAUS-PETER JORDAN Andrea Knigge-Sievers (links) und Marie Christin Albers schauen nach den Wasserprob­en.
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