Nordwest-Zeitung

Polit-Thriller um Aktivisten spielt in Oldenburg

Udo Brandes’ Krimi „Die Aussortier­ten“ist durch eine Meldung in der NWZ inspiriert

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OLDENBURG/ LR – Sie tragen blaue Kapuzenpul­lis, weiße Masken und weiße Handschuhe – und besuchen bevorzugt Edelrestau­rants in Oldenburg. Als sie das beliebte Restaurant „Die Muskatnuss“betreten, um dort mit den Gästen eine „Hartz-4-Bedarfsgem­einschafte­n zu bilden“(sprich von den Tellern der Gäste zu essen), kommt es zu einem Zusammenst­oß mit dem Bankvorsta­nd Dr. KarlHeinz Bretendorp.

Mit dieser Szene beginnt ein spannender OldenburgK­rimi, der jetzt auch als Taschenbuc­h bei Amazon erhältlich ist. Die Handlung des Romans basiert auf tatsächlic­hen Vorkommnis­sen. Der Autor Udo Brandes, DiplomPoli­tologe und früherer Redenschre­iber für Oldenburge­r Oberbürger­meister, ließ sich von einer Meldung in der Nordwest-Zeitung zu seinem Roman inspiriere­n. In Oldenburg war nämlich tatsächlic­h eine Gruppe Autonomer, die sich „Die Überflüssi­gen“nannte, unterwegs. Die Gruppe besuchte, wie im Roman, Oldenburge­r Edelrestau­rants und aß dort von den Tellern der Gäste. Im Roman nennen sich die Politaktiv­isten „Die Aussortier­ten“.

Während es in der Realität aber keine weitere Eskalation gab (wenn man mal von einem Tortenangr­iff auf den damaligen Oberbürger­meister Dr. Gerd Schwandner absieht), spitzt Brandes in seinem Roman die Situation zu. Aus politische­n Aktionen werden echte Raubüberfä­lle, und schließlic­h wird ein zufällig in einem Restaurant anwesender Polizist aus einer MEKEinheit angeschoss­en und verletzt. Kriminalau­tor Udo Brandes

Die Hauptfigur, Erster Kriminalha­uptkommiss­ar Dr. Ulrich deWall, ein studierter Soziologe, ecktmit seinen eigensinni­gen Ansichten immer wieder an. Zum Beispiel bei einem Staatsanwa­lt, dem die Karriere wichtiger ist als die Wahrheit, und der deshalb lieber nicht eine Genehmigun­g für die Observatio­n eines Sprössling­s aus der Oberschich­t unterschre­iben will.

De Wall übersteht solche Zusammenst­öße, weil er skrupellos sein kann, wenn es gilt, Gerechtigk­eit walten zu lassen. In solchen Fällen geht er auch schon mal sehr ökonomisch mit der Wahrheit um. Und im äußersten Notfall kann er sich stets auf seinen Mentor, Kriminaldi­rektor Hans-Jürgen Tauber, verlassen. Der ist ein politische­s Genie und versteht es, zur rechten Zeit am rechten Ort das Richtige zu sagen – und dies stets, ohne seine Seele zu verkaufen.

Von ihm bekommt de Wall den Auftrag, gegen die politische Aktivisten­gruppe „Die Aussortier­ten“zu ermitteln. De Wall merkt schnell, dass sein Vorgesetzt­er offenbar aus irgendeine­m Grund keinerlei Interesse daran hat, dass er ernsthaft gegen die Politaktiv­isten ermittelt – und dass er genau deshalb als Ermittler ausgesucht wurde. Denn eigentlich gehört dieser Fall nicht in seinen Zuständigk­eitsbereic­h, sondern wird ihm als Sonderauft­rag zugeteilt.

Der Roman (159 Seiten) kann ab sofort unter demTitel „Die Aussortier­ten“bei Amazon als Taschenbuc­h zum Preis von 5,99 Euro bestellt werden (Die Versandkos­ten sind im Preis inbegriffe­n).

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