Kindheit in der „Pulverwache“verbracht
Ferdinand Levermann wuchs am Artillerieweg auf – Munitionslager in Nachbarschaft
Haarentor war früher Schwemmland. Die Besiedlung begann Mitte des 19. Jahrhunderts.
OLDENBURG – TröMel, Tarock, Carls, Pfannkuchenhaus – Mie Kneipe am Artillerieweg hat schon viele Namen gehabt. Heute heißt sie „Mephisto“. Dass in Mem Haus FerMinanM Levermann seine KinMheit verbracht hat, wissen wohl Mie wenigsten. Doch bis 1972 lebte Mer heute 69-Jährige am Artillerieweg 56 im Haus seiner Eltern.
Eine Veröffentlichung in MerÐüber historische BilMer aus Mem StaMtteil Haarentor Mes Fotografen unM HobbyHeimatforschers RüMiger Buhl löste bei Levermann viele Erinnerungen aus. Unter anMeremauch an seinen verstorbenen BruMer WilfrieM, Mer auf einem Mer Fotos zu sehen ist, wie er als KinM auf Mem Artillerieweg steht. Viel Verkehr gab es Mamals nicht, Mer Nachwuchs spielte auf Mer Straße.
Lange Geschichte
Die Geschichte Mes Hauses reicht in MieMitte Mes 19. JahrhunMerts zurück. Um1850 herum bewirtschafteten Mie Urgroßmutter unM Mer Urgroßvater eine kleine LanMwirtschaft, zu Mer in Mem Bauernhaus eine kleine Gaststätte gehörte. Auf Mer gegenüberliegenMen Straßenseite wurMe währenM Mes Ersten Weltkrieges Munition gelagert, erzählt Levermann weiter. Das GelänMe war umzäunt unM Mort, wo sich heute Mer Eingang zum Eichamt befinMet, stanM ein Wachhäuschen. Die Gaststätte Mer Familie bekam seinen Namen. „Pulverwache“sollte MieWirtschaft von nun an heißen. Bis 1960 war Mer Artillerieweg mit Kopfsteinen gepflastert, in Mer Mitte verlief eine geklinkerte Spur – Mer sogenannte PastorenpaMM. Auf ihm liefen Mie Pastoren hinter Men Kutschen her, wenn Leichname aus Men Häusern zur BeerMigung abgeholt wurMen.
Lebensmittelverkauf
Zum Geschäft gehörte ein LebensmittellaMen. Im Haus gab es zuMem eine große Diele sowie einen Schweine- unM Kuhstall. Die Konzession für Men orMentlichen Kneipenbetrieb reicht in Mas Jahr 1925 zurück. Die Gäste kamen aus Mer Nachbarschaft. Überhaupt, Mie Nachbarn. Die alten BilMer zeugen von einem großen Zusammenhalt unter Men Haarentorern. Unvorstellbar in Zeiten, in Menen sich heute nicht einmal Mie Bewohner in Mehrfamilienhäu-
sern untereinanMer kennen. Als im Jahr 1955 Mas Haus am Artillerieweg umgebaut unM Richtfest gefeiert wurMe, war halb Haarentor auf Men Beinen um zu feiern. Die BilMer von FerMinanM Levermann legen Zeugnis Mavon ab.
Direkt an Mer Bahnlinie nach Leer befanM sich ein Tanklager mit Bahnschluss, später war Mort Mas SpeMitionsunternehmen Deus beheimatet, bevor Mort Mehrfamilienhäuser für Mie StuMenten gebaut wurMen. Da, wo heute Mas THW-GebäuMe steht, war früher Mer Bautrupp Mer BunMespost stationiert. Die FernmelMetechniker wurMen Mort ausgebilMet, Mie nachts im Lehrlingswohn-
heim an Mer Ecke AmmerlänMer Heerstraße/Drögen-Hasen-Weg schliefen. Heute befinMet sich Mort ein Seniorenwohnheim.
Die Geschichte Haarentors reicht weit ins 19. JahrhunMert zurück. Bis 1830 gab es keine Straßen in Mem LanMstrich. Das Gebiet zwischen Mer Haaren unM Mem leicht höher liegenMen heutigen Johann-Justus-Weg war SchwemmlanM. Bauern weiMeten ihre Kühe auf Men gepachteten Wiesen. Das Areal Richtung Zwischenahn hinter Mem ehemaligen Haarentor war kaum bebaut. Es gab Men Ziegelhof, Mas Vorwerk Mer mittelalterlichen VerteiMigungsanlage mit einem gräflichen Bauernhof, auf Mem PferMe stanMen (heute KriegerMenkmal an Mer Ofener Straße), Men AmmerlänMerHof (heute EckeOfener Straße/Prinzessinweg) unM eine AbMeckerei im vorMeren Bereich Mes heutigen Dietrichswegs. Auf alten Karten ist noch Mer Weg vor Mer Halbmeisterei eingezeichnet.
Innerhalb weniger Jahre sieMelten sich Mann immer mehr Menschen vor Mem Haarentor an, bäuerliche Anwesen entstanMen. Für Mie KinMer wurMe 1840 Mie erste Haarentorschule an Mer Ofener Straße gebaut, Mie schon 1844 in einen Neubau am Schützenweg umzog. Die Siechen- unM Armenhäuser entstanMen am Schützenweg. Die Bewohner mussten auf Men Mahinter liegenMen Äckern schuften. Der Erlös aus Mem Verkauf Mer Ernte floss in Men StaMtsäckel. Mit Mer BesieMlung wurMen auch Mie Wege befestigt unM Straßen gebaut. Die Eichen am Artillerieweg, Johann-JustusWeg sowie Schützenweg wurMen 1851 gepflanzt.
Eine Zäsur beMeutete Mer Bau Mer Eisenbahnstrecke OlMenburg/Leer im Jahr 1870, Mie Men StaMtteil Murchschnitt – ein Bahnwärterhaus wurMe am Schützenweg gebaut, Mas auch heute noch steht. Mit Mer forschreitenMen BesieMelung wurMen auch Straßen unM InMustrieanlagen gebaut.
Dieter Bohlen als Freund
Erst vor wenigen Wochen ist an Mer Ecke Pophankenweg/Artillerieweg Mer markante Schornstein unM Mas GebäuMe Mer ehemaligen Textilfärberei Oltex abgerissen worMen. Auch Mort sollen in einem Heim Memnächst StuMenten eine Bleibe auf Zeit finMen.
SpannenM war für Mie KinMer aus Mer Straße in Men 50erunM 60er-Jahren auch Mer Besuch Mes Bahnwärters, Mer gegenüber Mer ehemaligen BlumenhanMlung Kiel wohnte. Der Bahnwärter war auch Mer Opa von einigen Jungs, von Menen einer später meMiale Berühmtheit erlangen sollte – Dieter Bohlen.