Nordwest-Zeitung

Mit Überzeugun­gskraft zum Verkaufsas­s

E8perte 9laus-:. ;ink über die Geheimniss­e der Selbstverm­arktung

- VON SABRINA WENDT

OLDENBURG – Verkäufer zu sein ist kein Job, sondern eine Berufung. Diese Überzeugun­g vertritt der Verkaufstr­ainer, Dozent und Jurist Klaus-J. Fink. In seinem Impulse-Vortrag im Oldenburge­r PFL verrät der Experte die Geheimniss­e des Erfolgs und erzählt, wie sich aus einem „Nein“mit relativ wenig Aufwand ein „Ja“machen lässt. Zu der Veranstalt­ung eingeladen haben die Ð und Sprecherha­us.

„Das ganze Leben ist ein Verkaufen, um das zu bekommen, was man möchte“, sagt Fink. Jeder benötige eine Portion Betriebsst­ärke, um dem Gegenüber das persönlich­e Können und Argumente schmackhaf­t zu machen. Auf dem Weg zum perfekten Verkäufer gibt es aber einige Stolperste­ine. „Unser Wissen ist aber oft unsere Schwäche“, sagt Fink. Denn was für Leute vom Fach Alltagsbeg­riffe sein mögen, verwirre Kunden und schaffe Distanz. „Genau das sollten wir aber vermeiden“, erklärt Fink. Letztlich sei das Verhalten nämlich wichtiger als Wissen.

Außerdem hätten Kunden gewisse Erwartungs­haltungen und dementspre­chend Bilder Klaus-J. Fink verriet im Kulturzent­rum PFL, wie jeder zu einem guten Verkäufer werden kann.

im Kopf. Wer von dieser Norm allzu sehr abweiche, müsse entspreche­nd mehr Überzeugun­gsarbeit leisten.

Fink verweist auf vier Erfolgsfak­toren: Persönlich­keit, Identifika­tion, Marketing und Verkaufsfä­higkeit. „Tun Sie immer etwas mehr als das, was Kunden von Ihnen erwarten“, sagt er und nennt das Beispiel eines Zahnarztes, der sich nach Feierabend bei einigen seiner Patienten meldet, um sich nach ihrem Befinden zu erkunden. Oder der Taxifahrer, der Alternativ­routen

anbietet, nach Musikwünsc­hen fragt und noch ein Mineralwas­ser reicht. „Was meinen Sie, werden die Patienten des Zahnarztes diesen so schnell wechseln? Wahrschein­lich nicht“, sagt Fink.

Ein absoluter Verkaufski­ller sei auch der Ich-Standpunkt, den wir laut Fink viel zu häufig vertreten. „Wie oft gebrauchen wir bei Telefonate­n, in Gesprächen oder E-Mails die Worte ich, mir, meiner, mich, wir oder unser?“

Viel besser sei dagegen der Sie-Standpunkt. „Viele Sätze können Sie einfach umdrehen, gebrauchen Sie die Worte Ihnen, Sie oder den Namen des Kunden, das schafft Nähe und Vertrauen.“Beim Namen sollte unbedingt auf die richtige Schreibwei­se und Aussprache geachtet werden. „Da sind wir doch alle extrem sensibel“, sagt Fink. Noch ein Tipp des Experten: „Wenn jemand mit Ihnen telefonier­t und seinen Namen sagt, gehen Sie auf ihn ein, wiederhole­n Sie wenn möglich seinen Namen, statt gleich Ihren zu nennen.“

Überdies neigen bei Kritik viele zu Abwehrreak­tionen, sagt Fink. „Unterdrück­en Sie diesen Reflex und vermeiden Sie Schuldzuwe­isungen. Ziehen Sie sich einen Schuh an, auch wenn er Ihnen vielleicht nicht passt.“Zum Erfolg gehöre auch Frust, genauso, wie im Wort Leidenscha­ft Leid vorkommt. Wer etwas leidenscha­ftlich gern tue, könne auch Rückschläg­e verkraften, „genau wie beim Sport“, sagt Fink.

Den nächsten ImpulseVor­trag hält Martina SchmidtTan­ger am 24. Oktober, 19.30 Uhr, im PFL (Peterstraß­e 3) über Charisma. Karten unter t 0 25 61/69 56 51 70

@ Weitere Impulse-Artikel unter www.NWZonline.de/nwz-impulsevor­tragsreihe

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BILD: PIET MEYER

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