Aufregung über Job für Altkanzler
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ST. PETERSBURG/BERLIN – Altbundeskanzler Gerhard Schröder ist zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates beim größten russischen Ölkonzern Rosneft gewählt worden. Nach Angaben von RosneftChef Igor Setschin soll Schröder das Europa-Geschäft des Konzerns aufbauen helfen.
In dieser Funktion sehe er es als seine Aufgabe, Kompromisse zu suchen, wenn es unterschiedliche Interessen der Teilhaber geben sollte, sagte Schröder in St. Petersburg. Dort hatte ihn eine Aktionärsversammlung gewählt. Er erklärte, er gehöre nicht zu den Verfechtern von Sanktionen gegen Russland. Wenn es Fortschritte zur Beilegung des Krieges in der Ostukraine gebe, sollten die Sanktionen gelockert werden, zitierte ihn die Agentur Interfax. Rosneft steht seit Herbst 2014 auf der EU-Sanktionsliste.
Der staatlich kontrollierte Konzern Rosneft ist für Deutschland ein Großlieferant von Öl und hat Anteile an drei Raffinerien. Der Kreml nutzt Energiefirmen wie Gazprom oder Rosneft auch als verlängerte Arme seiner Außenpolitik.
Die Personalie hatte dem Altkanzler und seiner SPD schon im Bundestagswahlkampf Kritik eingetragen. Am Freitag demonstrierten mehrere Aktivisten vor dem Brandenburger Tor gegen Schröders Tätigkeit in Russland.
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