Der Dieselskandal hat VW weiter im Griff
Der Volkswagen-Konzern muss für die Abgasaffäre in den Vereinigten Staaten weitere Milliardenkosten verbuchen. Im dritten Quartal werde das operative Ergebnis mit rund 2,5 Milliarden Euro belastet, teilte der Konzern am Freitag in Wolfsburg mit. Damit steigt die Rechnung für die Bewältigung des Abgas-Skandals auf nunmehr 25,1 Milliarden Euro. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Denn auch in Deutschland fühlen sich Diesel-Kunden kalt enteignet und setzen zu Recht auf Bestandsschutz, da ihre Fahrzeuge zum Zeitpunkt des Kaufes den geltenden Normen entsprochen haben. Alles andere ist vorsätzliche Verbrauchertäuschung. Immer mehr Getäuschte machen deshalb Gewährleistungsansprüche gegen den Autohändler geltend. Es soll kein Trost sein: Aber der Skandal hat die Händler in die Krise gestürzt. Denn sie treffen unmittelbar die wirtschaftlichen Folgen. Und was viel schwerer wiegt: Die Kunden machen ihren Unmut bei den Händlern kund und lassen sie die tiefe Enttäuschung spüren. Und der Konzern lässt die Verkäufer damit allein. Auch das ist arglistige Täuschung.
Doch nicht nur die finanziellen Dimensionen sind gewaltig, auch die kriminelle Energie war es. VW und seine Zulieferer waren in Teilen in den Händen einer skrupellosen Gruppe von Betrügern. Es ist höchste Zeit, dass die Gerichte nun erste Fälle auch in Deutschland aufarbeiten.
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