Linksoption
Dass es in der SPD scheppert, ist völlig normal. Wie sollte es nach einer verheerenden Niederlage auch anders sein? Die munteren Debatten heben sich angenehm vom arroganten „Weiter so!“der Merkels und Laschets ab. Als Ergebnis dieser Auseinandersetzung könnte es nun bald enger auf der Linken zugehen.
Andrea Nahles will mit einem Ruck nach links und der Annäherung an Positionen der Linkspartei eine grundlegende Kurskorrektur vornehmen. Martin Schulz – der entgleiste Superstar – sah ja schon vor der Wahl eines seiner Hauptziele darin, die SPD als „große demokratische Kraft wieder auf die Füße zu stellen“. Bündnisse mit den UltraLinken hat er nie ausgeschlossen. Ein konsequenter Linkskurs dürfte zum einen das interne Schröder-Hartz-IV-Trauma endgültig heilen. Zum anderen scheint eine gemeinsame Machtoption mit der Linkspartei nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre folgerichtig. Könnte am Ende gar eine Fusion stehen? Allerdings ist dies alles auch eine Frage historischer Moral. Die Linkspartei steht in direkter Nachfolge der Mauermörderpartei SED. Ob die SPD irgendwann ihre Hand dazu reicht, diesen Traditionen Teilhabe an der Macht in Gesamtdeutschland zu ermöglichen, sollte mindestens eine Gewissensfrage sein.
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