Bagger und Monteure dringend gesucht
EWE treibt Großprojekte voran – Mehr Ladesäulen
OLDENBURG – Breitbandausbau, Elektromobilität, Umstellung von L- auf H-Gas: Das Oldenburger Energie- und Telekommunikationsunternehmen EWE treibt zurzeit einige Großprojekte voran. Über den aktuellen Sachstand informierten die beiden Vorstandsmitglieder Michael Heidkamp und Wolfgang Mücher am Freitag auf der Verbandsversammlung in Oldenburg die Vertreter der kommunalen Anteilseigner.
In Sachen Breitbandausbau, in den die EWE in den kommenden Jahren 1,2 Milliarden Euro investieren will, erklärte Heidkamp, dass das Unternehmen auf einem guten Weg sei. In Neubaugebieten habe EWE teils Abschlussquoten von mehr als 90 Prozent. Eine große Herausforderung sei es allerdings, genügend Tiefbauunternehmen zu finden. „Es gibt nicht genug Bagger“, sagte Heidkamp.
Zugleich erklärte er, dass es bei den schnellen Glasfasernetzen nicht damit getan sei, bloß Kabel ins Haus zu verlegen. Zurzeit arbeite EWE unter anderem intensiv an einem neuen Produktportfolio und an einer Strategie für Mehrfamilienhäuser und größere Mietgebäude.
Im Bereich Elektromobilität prüft EWE nach Aussage von Heidkamp die Ausgliederung in eine eigene Gesellschaft. Im Hinblick auf Ladesäulen für Elektroautos geht das Unternehmen laut Heidkamp davon aus, „spätestens in zwei bis drei Jahren“in der Region ein flächendeckendes Netz anbieten zu können. Aktuell seien 188 Ladesäulen errichtet. Für 91 weitere Ladesäulen habe EWE jetzt einen Zuwendungsbescheid des Landes Niedersachsen in Höhe von 500 000 Euro erhalten.
Eine „vor allem organisatorische Herausforderung“wird laut Mücher die Umstellung von niederkalorischem L-Gas (Low Caloric Gas) auf hochkalorisches H-Gas (High Caloric Gas) im EWE-Netz-Gebiet. Ab 2018 werde über einen Zeitraum von zehn Jahren in rund 00000 Haushalten in der Ems-Weser-Elbe-Region die Gasqualität umgestellt, wozu auch die einzelnen Gasverbrauchsgeräte angepasst werden müssten. Die Umstellung auf H-Gas, das einen höheren Energiegehalt hat, soll im Weser-Elbe-Gebiet beginnen und von dort will sich EWE von Ost nach West vorarbeiten.
Größte Herausforderung dürfte es auch hier sein, entsprechendes Personal zu bekommen, so Mücher. „Wir brauchen viele Monteure. So viele gibt es in der Region nicht“, sagte er. Die Kosten für die Umstellung bezifferte er auf 300 Millionen Euro. Diese würden EWE aber finanziell nicht belasten, da diese von der Regulierung anerkannt seien und über die Netzentgelte aufgefangen würden.