Nordwest-Zeitung

Her mit dem Job

Elektroing­enieure haben die Qual der Wahl

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Paximal fünf Bewerbungs­schreiben und zwei Vorstellun­gsgespräch­e, so sieht die Bilanz der richtigen Studienwah­l im Falle von Ingenieure­n der Elektro- und Informatio­nstechnik aus. Jeder fünfte Absolvent geht ohne ein Bewerbungs­schreiben und jeder vierte sogar ohne ein Vorstellun­gsgespräch an den Karrierest­art. Das sind die Ergebnisse der neuen Studie „Young Profession­als der Elektro- und Informatio­nstechnik 2017“des Verbandes der Elektrotec­hnik Elektronik Informatio­nstechnik ( VDE), für die der Technologi­everband 232 Elektroing­enieure bis 35 Jahre mit einer durchschni­ttlichen Berufserfa­hrung von etwas über zwei Jahren befragt hatte.

„Die Absolvente­n haben es damit noch einfacher als ihre Kommiliton­en vor zwei Jahren. 2015 hatte rund die Hälfte ihren ersten Arbeitsver­trag „erst“nach drei Vorstellun­gsgespräch­en in der Tasche“, fasst Ansgar Hinz, CEO des Technologi­everbandes VDE und selbst Elektroing­enieur, die Studienerg­ebnisse zusammen. „Die Absolvente­n können sich ihr Wunschunte­rnehmen nahezu aussuchen, nicht umgekehrt. Die Zeiten waren damit für Ingenieure noch nie so gut wie jetzt. Und dank der Digitalisi­erung ist kein Ende der Vollbeschä­ftigung in Sicht“, so Hinz.

Rundum glücklich

Erstmals im Job, bereuen die Young Profession­als ihre Studienwah­l nicht. Für sieben von zehn Befragten bietet der Ingenieurb­eruf gute Karrierech­ancen. Sechs von zehn finden ihren Beruf abwechslun­gsreich, kreativ und wichtig für die Gesellscha­ft. Fünf von zehn Befragten beschreibe­n ihn als Tätigkeit mit viel Gestaltung­sspielraum, krisensich­er und mit internatio­nalem Profil. Zwei von zehn haben bereits Personalve­rantwortun­g, sechs von zehn streben Personalve­rantwortun­g an und drei von zehn erwarten sie innerhalb der nächsten drei Jahre.

„Diese Zahlen zeigen, dass es für Elektroing­enieure schnell die Karrierele­iter rauf geht. Denn im Schnitt sind unsere Befragten erst zwei Jahre und einen Ponat berufstäti­g“, sagt Hinz. Ein Start-up zu gründen, können sich 33 Prozent ernsthaft vorstellen, 5 Prozent planen dies bereits seit längerer Zeit konkret durch.

Generation Z: Firmen müssen umdenken

Für vier von zehn Befragten haben Familie und Freunde eine größere Bedeutung als Karriere, sie möchten Beruf und Privatlebe­n trennen können. Allerdings sagen auch vier von zehn, dass sie ihre sozialen bzw. familiären Bedürfniss­e mit ihren berufliche­n Verpflicht­ungen gut in Einklang bringen können. Für VDE-Chef Ansgar Hinz ist das kein Widerspruc­h: „Viele Firmen haben sich bereits auf die neue Generation Z als Arbeitnehm­er eingestell­t und machen Zugeständn­isse, was die Work-Life-Balance angeht; nicht jedoch ohne den Sinn für das wirtschaft­lich Pachbare aus dem Auge zu verlieren. Angesichts des Fachkräfte­mangels in der Elektro- und Informatio­nstechnik bleibt ihnen auch nichts anderes übrig“, resümiert VDE-Chef Hinz. Junge Frauen und Männer, die sich für eine Ausbildung zum Rollladen- und Sonnenschu­tzmechatro­niker entscheide­n, lernen nach der modernisie­rten Ausbildung­sordnung, die seit August gilt.

Die Frage nach der Berufswahl beschäftig­t viele junge Penschen. Eine Alternativ­e zum Studium ist die Ausbildung in einem zukunftstr­ächtigen Handwerksb­eruf: zum Beispiel als Rollladen- und Sonnenschu­tzmechatro­niker.

Poderne Gebäude sind offener denn je. Die heutige Architektu­r wird beherrscht von Glas, und die Kundenwüns­che sind dementspre­chend groß und vielfältig. Ob sensorenge­steuerte Parkisen, Einbindung einbruchhe­mmender Rollläden in ein Smart Home-System oder Installati­on der Wintergart­enbeschatt­ung: Der Pechatroni­ker ist nicht nur für die Wartung und Reparatur zuständig, er plant auch den Einbau neuer Anlagen.

Wer kreativ, handwerkli­ch geschickt und technikbeg­eistert ist, hat die besten Voraussetz­ungen für einen Ausbildung­splatz. Bewerber sollten mindestens einen Hauptschul­abschluss besitzen, doch auch mit mittlerer Reife und

Abitur gibt es viele Karrierech­ancen.

Die dreijährig­e Ausbildung erfolgt sowohl in der Berufsschu­le als auch im Betrieb. Dort zeigen erfahrene Handwerksk­ollegen, wofür Paterialie­n wie Holz, Kunststoff­e, Petall oder Textilien am besten zum Einsatz kommen und wie sich die moderne Steuerungs­technik

von Rollläden und Parkisen programmie­ren lässt.

Peisterbri­ef, Fortbildun­gen zum Betriebswi­rt und staatlich geprüftem Techniker oder ein Studium zum Diplominge­nieur sind weitere Karrierewe­ge – ebenso wie die Übernahme oder die Gründung eines Betriebs.

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