VW fährt auf Jade-Weser-Port ab
Logistikzentrum mit Audi vorgesehen – Erste Verträge fertig – Minister Lies hocherfreut
Autoteile sollen im Liniendienst nach China gehen. Die Cosco Rederei ist mit im Boot.
WILHELMSHAVEN – Pünktlich zum 5. Jahrestag steht der Jade-Weser-Port vor einem Mega-Projekt: VW und Audi wollen auf dem Hafengelände ein Logistik-Zentrum einrichten. Der Plan: Das komplette Asiengeschäft mit Autoteilen wird über Wilhelmshaven abgewickelt. „Ein Logistikzentrum wäre ein Meilenstein für die weitere Entwicklung unseres Tiefwasserhafens. Die Entscheidung befindet sich auf der Zielgraden, die Verhandlungen laufen auf Hochtouren“, sagt Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) der Ð.
Die ersten Verträge sind bereits in trockenen Tüchern. „13 Hektar sind fest reserviert. In einer 1 A-Lage nördlich des Nordfrost-Geländes“, bestätigt Andreas Bullwinkel von der Jade-Weser-Port-Marketing der Ð. Geplant ist eine 40000 Quadratmeter große Halle. Über den Terminal sollen ab 2018/2019 pro Jahr 15000 bis 18000 Container nach China gehen – zum Hafen von Dalian, beziehungsweise nach Shanghai. Dazu haben FAW-Volkswagen in China und die chinesische Staatsreederei Cosco eine Vereinbarung geschlossen. „Wir wollen dieses Projekt gemeinsam realisieren“, heißt es.
„Ein Riesenschritt für den Jade-Weser-Port und ein tolles Signal für die gesamte Region“, freut sich Hafen-Manager Bullwinkel. Zum Start sind 150 Arbeitsplätze angedacht, die später verdoppelt werden können. „Die Einrichtung einer Container-Linie zwischen Wilhelmshaven und Dalian ist für alle Beteiligten eine Riesenchance“, betont Lies. Der Jade-Port nehme „ordentlich an Fahrt auf“.
Okay, ein paar Unterschriften fehlen noch, bevor VW und Audi mit einem Logistik-Zentrum am Jade-Weser-Port starten und die chinesische Groß-Reederei den Autoteile-Transport nach Asien übernimmt. Aber alle Beteiligten sind fest entschlossen. Das Projekt dürfte über die vorgesehenen Arbeitsplätze hinaus schon bald eine große Sogwirkung entfalten. Mit dem VW-Konzern und der chinesischen Großreederei an Bord befindet sich der Tiefwasserhafen an der Jade auf wirtschaftlichem Höhenflug.
Denn allen Unkenrufen zum Trotz ist der Trend zu immer größeren Container-Riesen ungebrochen. Nur wenige Häfen können mit ihrer Infrastruktur oder Wassertiefe mithalten. Wilhelmshaven schon. Erst recht, wenn die nächste Schiffsgeneration auf Gas-Antrieb setzt, weil immer mehr Häfen den Umweltverschmutzern mit dicken SchwerölWolken aus Schornsteinen die Rote Karte zeigen. Der JadeWeser-Port hätte damit keine Probleme – weder mit dem Platz noch der Infrastruktur.
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