Den Taktgeber des Lebens erforscht
Amerikaner geehrt
STOCKHOLM – Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an die drei US-Amerikaner Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für Arbeiten zur Funktion und Kontrolle der Inneren Uhr. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit umgerechnet rund 940 000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert, jeder Preisträger erhält ein Drittel davon.
Die drei Forscher „waren in der Lage, einen Blick ins Innere unserer biologischen Uhr zu werfen und ihre Funktionsweise zu beleuchten“, hieß es von der Nobeljury. „Ihre Entdeckungen erklären, wie Pflanzen, Tiere und Menschen ihren biologischen Rhythmus so anpassen, dass er mit dem Tag-Nacht-Rhythmus der Erde übereinstimmt.“
Die drei US-Amerikaner konnten 1984 bei Fruchtfliegen ein bestimmtes Gen (period) isolieren, das den biologischen Tagesrhythmus steuert. Hall (72) und Rosbash (73) fanden dann heraus, dass sich das dazugehörige Protein in den Zellen nachts anreichert und am Tag abgebaut wird. Einige Jahre später entdeckte Young (68) zwei weitere Proteine, die für die Stetigkeit der Inneren Uhr von großer Bedeutung sind.
Wie funktioniert die Innere Uhr? Vereinfacht gesagt laufen in den Zellen hintereinander bestimmte biochemische Reaktionen ab. Sie bilden eine Art Kreislauf, der im Prinzip immer gleich lang dauert. Jeder Schritt passiert zu einer festgelegten „inneren Uhrzeit“. Dabei gibt es oft eine Art Hauptuhr im Gehirn, die Taktgeber für den restlichen Körper ist.
Die Innere Uhr ist unter anderem daran beteiligt, wann wir müde werden.