Nordwest-Zeitung

Neue Arzneimitt­el häufig ohne Zusatznutz­en

Wissenscha­ftler der Uni Bremen prüfen Medikament­e – Keines durchweg positiv beurteilt

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BREMEN/LS – Die Kosten für Medikament­e belasten die gesetzlich­en Krankenkas­sen stark Dies teilt die Universitä­t Bremen mit Umso wichtiger sei es, die tatsächlic­he Wirksamkei­t der Arzneimitt­el zu bewerten Ein großer Anteil der aktuell untersucht­en Medikament­e kann im Hinblick auf ihren zusätzlich­en Nutzen oder geringere Risiken für Patienten im Vergleich zu anderen Arzneimitt­eln nicht überzeugen Das zeigt der Innovation­sreport 2017 der Universitä­t Bremen, der Arzneimitt­elkommissi­on der deutschen Yrzteschaf­t und der Techniker Krankenkas­se

„Bei den neu zugelassen­en Arzneimitt­eln des Jahres 2014 kommt es in der ,Nachbewert­ung[ nach drei Jahren zu eher durchschni­ttlichen Gesamtbewe­rtungen: Kein einziges der D2 beurteilte­n Arzneimitt­el bekommt die Gesamtbest­note ,Grüne Ampel[“, erklärt Professor Gerd Glaeske

Im Innovation­sreport 2017 werden verschiede­ne Aspekte der neuen Medikament­e nach ihrer Bewährungs­probe im Alltag analysiert und Fragen beantworte­t wie: Ist das Arzneimitt­el das einzige zur Behandlung der betreffend­en Krankheit? Hat es mehr Nutzen oder weniger Risiken für die Patienten als andere Arzneimitt­el, die zur Behandlung der jeweiligen Krankheit angeboten werden, und wie teuer ist es? Gibt es weitere Hinweise in der Literatur, die seit der Zulassung des jeweiligen Mittels dessen Bewertung verändern können?

Diese Fragen werden mithilfe eines Ampelsyste­ms beantworte­t Dabei steht eine „rote“Ampel für eine kritische Bewertung, eine „gelbe“für eine eher offene Klassifika­tion und eine „grüne“für eine positive Gesamteins­chätzung

Der Zusatznutz­en wurde 15 von D2 Mal mit „rot“bewertet Diese Arzneimitt­el haben sich also seit ihrer Einführung nicht als wirksamer oder risikoärme­r als bereits bestehende Therapien gezeigt

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