Nordwest-Zeitung

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„Kein Zusammenha­ng“zwischen Vorfällen in Osternburg und an Alexanders­traße vermutet

- VON MARC GESCHONKE

Offenbar bewusst gelegte Feuer halten die Retter in Atem. Noch gibt es keine Tatverdäch­tigen, heißt es aus der Behörde.

OLDENBURG – Die nächste Nacht, das nächste Feuer, ein weiterer dramatisch­er Höhepunkt: Auch am Montag, etwa gegen 4 Uhr, musste die Oldenburge­r Feuerwehr zu einem möglicherw­eise bewusst gelegten Brand ausrücken. In der Alexanders­traße hatte der Dachstuhl eines Mehrfamili­enhauses in Flammen gestanden – weil offenbar ein Holzschupp­en angesteckt worden war. „Es gibt Vermutunge­n, dass es sich um eine Brandstift­ung handelt“, so Polizeispr­echer Stephan Klatte auf Ð-Anfrage.

Menschen in Gefahr

Die Vielzahl der Feuerstell­en in den vergangene­n Tagen scheint Zufälle auszuschli­eßen. Für den aktuellen Fall allerdings gilt: „Es ist unwahrsche­inlich, dass es einen Zusammenha­ng mit den Taten von Sonntag gibt“, so heißt es. Dort wurden im Stadtteil Osternburg wie berichtet gleich drei Brände in einem Wohngebiet in zwei aneinander liegenden Straßen gemeldet – Carports und Geräteschu­ppen wurden angezündet, in der Folge brannte unter anderem der Dachstuhl eines Einfamilie­nhauses komplett aus. Etwaige Täter? Bislang Fehlanzeig­e. Spuren? Nichts, was die Ermittler offiziell herausgebe­n würden.

Jetzt also Alexanders­traße.

Um 3.57 Uhr waren die Retter informiert worden – da hatte das Feuer allerdings auch schon Teile der Fassade und des Dachstuhls eines angrenzend­en Mehrfamili­enhauses in Mitleidens­chaft gezogen. „Zwei am Haus geparkte Autos wurden durch die Hitzeentwi­cklung ebenfalls beschädigt“, so die Polizei in ihrem Bericht am Mittag nüchtern.

Die Feuerwehr konnte den Brand zwar löschen, das Haus sollte derzeit von den acht Bewohnern jedoch nicht betreten werden. Der Schaden wird auf über 100000 Euro geschätzt, nächtens zuvor waren es rund 135 000 Euro.

Mehr zivile Kräfte

Schwere Brandstift­ung oder eine Aneinander­kettung unglücklic­her Zwischenfä­lle? Der zeitliche Zusammenha­ng mit den anderen Bränden, die Schwere des Feuers und auch die Ankündigun­g der Polizei, personell nun deutlich verstärkt (auch zivil) auf Streife zu gehen, „um Erkenntnis­se über mögliche Täter zu kriegen und auch um weitere Taten zu verhindern“, wie Klatte sagt, sorge in der Bevölkerun­g allemal für ein mulmiges Gefühl. Selbst wenn der jüngste Schaden nun durch einen Defekt oder ein anderes Unglück ausgelöst worden sein mag.

Von einem, oder gar „dem Feuerteufe­l“zu sprechen, scheint derzeit jedoch fehl am Platze. Besagter Schrecken wurde vor zwei Jahren ins Spiel gebracht, als eine Serie von Autobrände­n die Stadt terrorisie­rte – und irgendwann genau so rasch endete, wie sie begonnen hatte.

Im April und März dieses Jahres wurde nach verschiede­nen Bränden von Müll- und Papiertonn­en im Bereich der Alexanders­traße ebenso über einen Serientäte­r spekuliert. Hier hatte die Polizei zügig einen Verdächtig­en ausgemacht – der psychisch kranke und polizeibek­annte Oldenburge­r (47) konnte seinerzeit gefasst und in eine Klinik überstellt werden.

Auffälligk­eiten im Blick

Vorfälle wie diese werden bei den Ermittlung­en der Polizei natürlich eine Rolle spielen, frühere Straftäter auch in Zusammenar­beit mit der Staatsanwa­ltschaft in den Fokus genommen. „Aktuell haben wir aber keinen Tatverdäch­tigen auf dem Zettel“, heißt es aus der Behörde. Zumindest offiziell.

Einsätze wie diese sind für die Kräfte der Feuerwehr quasi Dienst nach Vorschrift. Daher „befinden wir uns nicht in permanente­r Alarmberei­tschaft“, wie Jens Spekker, stellvertr­etender Leiter der Berufsfeue­rwehr, sagt – nicht mehr als sonst: „Letztendli­ch stehen wir immer unter Anspannung und haben zunächst einen anderen Fokus, die Brandbekäm­pfung.“

Tatsächlic­h werde aber nach den ersten nötigen Schritten vor Ort auch auf weitere Auffälligk­eiten geachtet – sofern die Einsatzkrä­fte in ihren Schichtdie­nsten wiederkehr­ende Elemente oder Gesichter erkennen, heißt es. @ Mehr Fotos unter www.nwzonline.de/fotos-oldenburg

Ein Video unter www.nwzonline.de/videos

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BILD: MARTIN REMMERS In der Alexanders­traße hatte in der Montagfrüh ein Holzschupp­en gebrannt, die Flammen waren aufs Mehrfamili­enhaus über gesprungen. Verletzt wurde aber niemand.

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