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„Kein Zusammenhang“zwischen Vorfällen in Osternburg und an Alexanderstraße vermutet
Offenbar bewusst gelegte Feuer halten die Retter in Atem. Noch gibt es keine Tatverdächtigen, heißt es aus der Behörde.
OLDENBURG – Die nächste Nacht, das nächste Feuer, ein weiterer dramatischer Höhepunkt: Auch am Montag, etwa gegen 4 Uhr, musste die Oldenburger Feuerwehr zu einem möglicherweise bewusst gelegten Brand ausrücken. In der Alexanderstraße hatte der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Flammen gestanden – weil offenbar ein Holzschuppen angesteckt worden war. „Es gibt Vermutungen, dass es sich um eine Brandstiftung handelt“, so Polizeisprecher Stephan Klatte auf Ð-Anfrage.
Menschen in Gefahr
Die Vielzahl der Feuerstellen in den vergangenen Tagen scheint Zufälle auszuschließen. Für den aktuellen Fall allerdings gilt: „Es ist unwahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang mit den Taten von Sonntag gibt“, so heißt es. Dort wurden im Stadtteil Osternburg wie berichtet gleich drei Brände in einem Wohngebiet in zwei aneinander liegenden Straßen gemeldet – Carports und Geräteschuppen wurden angezündet, in der Folge brannte unter anderem der Dachstuhl eines Einfamilienhauses komplett aus. Etwaige Täter? Bislang Fehlanzeige. Spuren? Nichts, was die Ermittler offiziell herausgeben würden.
Jetzt also Alexanderstraße.
Um 3.57 Uhr waren die Retter informiert worden – da hatte das Feuer allerdings auch schon Teile der Fassade und des Dachstuhls eines angrenzenden Mehrfamilienhauses in Mitleidenschaft gezogen. „Zwei am Haus geparkte Autos wurden durch die Hitzeentwicklung ebenfalls beschädigt“, so die Polizei in ihrem Bericht am Mittag nüchtern.
Die Feuerwehr konnte den Brand zwar löschen, das Haus sollte derzeit von den acht Bewohnern jedoch nicht betreten werden. Der Schaden wird auf über 100000 Euro geschätzt, nächtens zuvor waren es rund 135 000 Euro.
Mehr zivile Kräfte
Schwere Brandstiftung oder eine Aneinanderkettung unglücklicher Zwischenfälle? Der zeitliche Zusammenhang mit den anderen Bränden, die Schwere des Feuers und auch die Ankündigung der Polizei, personell nun deutlich verstärkt (auch zivil) auf Streife zu gehen, „um Erkenntnisse über mögliche Täter zu kriegen und auch um weitere Taten zu verhindern“, wie Klatte sagt, sorge in der Bevölkerung allemal für ein mulmiges Gefühl. Selbst wenn der jüngste Schaden nun durch einen Defekt oder ein anderes Unglück ausgelöst worden sein mag.
Von einem, oder gar „dem Feuerteufel“zu sprechen, scheint derzeit jedoch fehl am Platze. Besagter Schrecken wurde vor zwei Jahren ins Spiel gebracht, als eine Serie von Autobränden die Stadt terrorisierte – und irgendwann genau so rasch endete, wie sie begonnen hatte.
Im April und März dieses Jahres wurde nach verschiedenen Bränden von Müll- und Papiertonnen im Bereich der Alexanderstraße ebenso über einen Serientäter spekuliert. Hier hatte die Polizei zügig einen Verdächtigen ausgemacht – der psychisch kranke und polizeibekannte Oldenburger (47) konnte seinerzeit gefasst und in eine Klinik überstellt werden.
Auffälligkeiten im Blick
Vorfälle wie diese werden bei den Ermittlungen der Polizei natürlich eine Rolle spielen, frühere Straftäter auch in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft in den Fokus genommen. „Aktuell haben wir aber keinen Tatverdächtigen auf dem Zettel“, heißt es aus der Behörde. Zumindest offiziell.
Einsätze wie diese sind für die Kräfte der Feuerwehr quasi Dienst nach Vorschrift. Daher „befinden wir uns nicht in permanenter Alarmbereitschaft“, wie Jens Spekker, stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr, sagt – nicht mehr als sonst: „Letztendlich stehen wir immer unter Anspannung und haben zunächst einen anderen Fokus, die Brandbekämpfung.“
Tatsächlich werde aber nach den ersten nötigen Schritten vor Ort auch auf weitere Auffälligkeiten geachtet – sofern die Einsatzkräfte in ihren Schichtdiensten wiederkehrende Elemente oder Gesichter erkennen, heißt es. @ Mehr Fotos unter www.nwzonline.de/fotos-oldenburg
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