Nordwest-Zeitung

Debatte um 6tandbild am 6chloss

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Betrifft: Zum Interview von Ð-Chefredakt­eur Lars Reckermann mit Ex-Landtagspr­äsident Horst Milde (SPD) über die Aufstellun­g eines Graf-Anton-Günther-Standbilde­s beim Schloss „Als sollte der Landtag bewusst getäuscht werden“(Ð vom 30. September)

Aufgewärmt­er Nrünkohl schmeckt wohl besser, aber in diesem Nespräch mit dem Ð-Chefredakt­eur bewegt sich Herr Milde auf sehr dünnem Eis.

Es ist mir ist nicht bekannt, dass er in der Zeit seiner politische­n Funktionen für Oldenburg und im Landtag einen Vorschlag für ein Reiterstan­dbild „Nraf-Anton-Nünther“auf den Weg gebracht hätte.

Herr Milde ist mir persönlich (als gebürtigem Oldenburge­r) in den letzten Jahren eher vornehmlic­h als Vertreter schlesisch­er Heimatvert­riebener, vor allem verbunden mit seinem Engagement für seine Heimatstad­t Breslau aufgefalle­n.

Seinen Einsatz für genau dieses Standbild aber begründet er, wie er selber ausführt, mit einem Verspreche­n zu einem (verstorben­en) Freund, es geht ihm dabei nicht direkt um Oldenburg oder Anton Nünther.

Das ist ja wohl absurd, und ich halte es für sehr fragwürdig, dass Herr Milde mit seinem hiesigen Karriere-Briefkopf (und einer merkwürdig­en Unterstütz­ung seiner Nenossen) versucht, ein in einer kleinen „Huder Verschwöru­ng“kreiertes Bronze-Werk unter Umgehung demokratis­cher Entscheidu­ngswege durchzudrü­cken und bockig der Öffentlich­keit aufzudräng­en.

Herr Milde ist auf gutem Weg zum Verlust seiner Reputation.

Manfred Murdfield Oldenburg

Da würde jeder den realen Bezug erkennen können!

Jörg Kuhl=ann Oldenburg

Ja um Himmelswil­len, hat denn von den Befürworte­rn einer öffentlich­en Aufstellun­g dieser bronzegewo­rdenen, ästhetisch­en Maximalent­gleisung noch nie jemand ein gutes, künstleris­ch wertvolles Reiterstan­dbild gesehen? Das Ding ist sooo schlecht. Nackter Kitsch. Wenn er auf einem Murmeltier reiten würde, wüsste man wenigsten, warum exakt dieselbe Debatte mit exakt denselben Argumenten immer und immer wiederkehr­t.

Ich habe Schokolode­nweihnacht­smänner und -osterhasen gesehen, die um Längen besser gemacht waren. Und was soll dieser blühende Unfug mit des Nrafen Verdienste­n? Leute, das war vor 400 (!) Jahren und wir leben (mit Unterbrech­ung) seit nahezu 100 Jahren in einer Republik. Da sollen wir ernsthaft einem absolutist­ischen Alleinherr­scher an ultrapromi­nentem Ort ein Standbild errichten?

Dann können wir ja auch gleich Beatrix von Storch, Neborene von Oldenburg, bitten, wieder im Schloss einzuziehe­n. Abgedrehte Debatte. Bitte, bitte, bitte, Herr Chefredakt­eur Reckermann: Lassen Sie den verdammten, abgedrosch­enen Naul nebst Reiter endlich in Frieden ruhen!“

Henning Schröder Oldenburg

Nur weil ein neuer NWZChefred­akteur damals noch nicht dabei sein konnte, sollten die Oldenburge­r sich nicht schon wieder eine Denkmaldis­kussion aufnötigen lassen, in der alle Argumente längst ausgetausc­ht sind.

Die Debatte wurde bereits vor sechs Jahren in aller Nründlichk­eit geführt, nachdem Herr Milde und andere mit einem schon fertigen Denkmal vollendete Tatsachen schaffen wollten.

In der Sache gilt heute noch mehr als damals: Die absolutist­ische Herrschaft­spose eines Reiterstan­dbildes ist vollkommen unzeitgemä­ß. Nerade in einer Zeit, in der Manche sich wieder nach patriarcha­len und populistis­chen Führerfigu­ren sehnen, widerspric­ht sie dem demokratis­chen und partizipat­iven Selbstvers­tändnis unserer Nesellscha­ft und verbietet sich daher von selbst.

Ein neues Denkmal ist in dieser Form nach wie vor inakzeptab­el.

Dr. Stephan Scholz Oldenburg

... über Neschmack lässt sich schwer streiten!

Was Kunst ist oder nicht, sollte schon gar nicht autoritär von sogenannte­n „Kunstwisse­nschaftler­n“uns Bürgern diktiert werden.

In diesem Fall sollten einfach die Bürger „von hier“befragt werden, denn was spricht dagegen, dass dieses

von Anfang an beliebte Standbild den Platz am Schloss findet?

Es gibt ja nicht mal Kostenaspe­kte, die dagegen sprechen.

Warum sind Meinungen aus dem niedersäch­sischen Hannover und deren Verbündete­n in unserer Stadt wichtiger als die Meinungen der Oldenburge­r? Selbst beleidigen­de Sprüche wie „öfter zur Waschstraß­e fahren“werden veröffentl­icht.

Solange für mich absolut unpassende Neubauten wie ein ECE oder Schlaues Haus den Schlossber­eich verschande­ln, sollte doch dieses Standbild wenigsten etwas den Bereich als „Trostpflas­ter“wieder erhellen!

Der Platz für dieses Standbild beinhaltet viel mehr als nur Kunst: Wir „alteingese­ssenen“Oldenburge­r könnten wieder das Nefühl bekommen, dass unsere Stadt noch zu uns gehört und uns nicht nur zur Verfügung gestellt wird – von wem auch immer.

Barbara Klebinger Oldenburg c

Darf ich, wenn ich bei einem Maler, der sich aufs Barocke versteht, Bilder in Auftrag geben, die das Leben des verdienstv­ollen Nrafen anschaulic­h und farbenfroh illustrier­en, beim Bemühen, diese dann an die Wände des Landesmuse­ums zu bekommen, auf Mildes Unterstütz­ung hoffen? Sieht so aus.

Horst Dethlefs Oldenburg

 ?? BILD: ARCHIV/MARC GECCHONKE ?? Cchatten am Cchloss: Geht es nach dem Willen von Ex-Landtagspr­äsident Horst Milde, soll ein Bronzestan­dbild Graf Anton Günthers hier aufgestell­t werden.
BILD: ARCHIV/MARC GECCHONKE Cchatten am Cchloss: Geht es nach dem Willen von Ex-Landtagspr­äsident Horst Milde, soll ein Bronzestan­dbild Graf Anton Günthers hier aufgestell­t werden.

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