Rohr dUmoliUrt und 1200 Euro kassiUrt
Nit der Fräsmaschine Abfluss aus der Wand gerissen und Küche unter Dreckwasser gesetzt
Die Frau bezahlte die Rechnung gleich in bar. Die Unternehmen sind nun allerdings nicht mehr zu erreichen.
OLDENBURG – Das Abflussrohr in der Küche verstopft, und das an einem Samstag – für Bianca Preisentans ein Albtraum, der sich allerdings noch auswachsen sollte.
Doch der Reihe nach: In ihrer Not schaute sie ins Internet und stieß mithilfe der Suchmaschine „Google“auf das Unternehmen „Rohrblitz24“, das schnelle Hilfe versprach. „Das hörte sich sehr ansprechend an und so bin ich nicht weiter darüber gestolpert, dass nur eine Handynummer und E-Mailadresse angegeben war“, schreibt sie in einer Mail an die Ð. „Also keine feste Adresse! Gekommen ist dann ein gewisser Axel von ,Rohrfrei Uchte’, der mein Vertrauen durch Vorstellen gleich mit seinem Vornamen gewinnen wollte“, schreibt sie weiter. Man wollte ja nicht spießig erscheinen, und so blieb es beim Du.
Seine „Arbeit“hat Axel schließlich teuer verkauft und letztendlich 1200 Euro für die Reinigung des Rohres verlangt, die die Kundin auch gleich per EC-Gerät oder bar bezahlen sollte.
„Allerdings hatte er mit seiner Fräsmaschine das Küchenrohr aus der Wand gerissen, so dass ich auf das Kommen eines Installateurs vertröstet wurde, da seine Firma für solche Fälle ja versichert sei“, schildert Preisentans die Situation weiter.
Die Küche habe der Monteur mit Dreckwasser unter Wasser gesetzt. Gekommen sei anschließend keiner mehr, nur kassiert habe er, da das Rohr ja jetzt frei wäre und eine Barzahlung üblich sei. Und überhaupt sei das so mit ihrem Ehemann abgesprochen gewesen. „Darauf hab ich mich verlassen, obwohl eine Prüfung eigentlich nicht möglich war, da das Rohr in der Küche einen ,Test’ nicht möglich machte“, schreibt Preisentans.
Da sie durch das Aufwischen sehr beschäftigt und abgelenkt gewesen sei, habe sie über die gesamte Situation nicht weiter nachgedacht. Bianca Preisentans: „Das Geld ist weg, die Firma nicht mehr erreichbar, da auf der Rechnung keine Kontaktdaten stehen, und über den Auftragsvermittler Herrn Nitz erreiche ich nichts, da gleich wieder aufgelegt wird und ich auch noch beschimpft wurde, wenn ich nach der Nummer von dem ,Herrn Axel’ frage.“Bei der Handwerkskammer Hannover und Oldenburg sei die Firma nicht gemeldet und bei der Verbraucherzentrale wusste man schon über diese Machenschaften Bescheid.
Die Familie beauftragte dann ein anderes Unternehmen, das das Rohr für 336,77 Euro freimachte. Gegen „Uchte“und „Rohrblitz24“haben Preisentans’ Anzeige erstattet.
Auf Nachfrage bestritt Nitz von Rohrblitz24 gegenüber der Ð, mit der Familie Preisentans gesprochen und einen Auftrag an „Rohrfrei Uchte“vermittelt zu haben. „Rohrfrei Uchte“reagierte auf eine von der Ð nicht.
Diese Form der Abzocke kommt häufiger vor, warnt Christel Lohrey von der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Oldenburg. Auch würden oftmals zu viele Meter und der Einsatz von einer Kamera oder auch Fräse abgerechnet.
Perfide sei der psychologische Druck, der ausgeübt werde und die Ausnutzung einer Notlage. Auf keinen Fall sollten die Kunden sofort die komplette Rechnung bezahlen. Ratsam sei es auch, vor Ort einen Zeugen, beispielsweise einen Nachbarn, hinzu zu bitten. Lohrey rät, sich vorab die Telefonnummern seriöser Firmen zu notieren, die in einer Notsituation angerufen werden könnten. Zu finden seien die in Oldenburg oder auch in der näheren Umgebung. abgeschickte Mail