Nordwest-Zeitung

Kand Bn machen mal richtig sauber

Mitglieder des Oldenburge­r Yacht-Clubs fischen 35 Kilo Müll aus Hunte – Aktion hat Folgen

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Vom „Erfolg“ihrer Müllsammel­aktion waren die Kanuten erschrocke­n. 6ie wollen nun noch mehr tun, um die Hunte sauber zu halten.

EVERSTEN/LR – Htwa 35 Kilo Müll – darunter auch Brisantes wie einen Kanister mit Altöl – haben neun Kanuten aus der Hunte gefischt. Bei der „Inspektion­sfahrt“zur Vorbereitu­ng des traditione­llen Bezirksabp­addelns war den Mitglieder­n der Kanuabteil­ung des Oldenburg Yacht-Clubs (OYC) viel Unrat auf dem Hunteabsch­nitt zwischen Wildeshaus­en und Oldenburg begegnet.

Jede Menge Flaschen und Bierdosen gehören dazu, aber eben auch ein 20-Liter-Altölkanis­ter mit Leck neben dem Verschluss. „Er war zu drei Viertel mit Altöl gefüllt“, berichtet OYC-Pressewart Tammo Hausin. Der Behälter hatte sich in einem abgebroche­nen Ast mitten auf der Hunte (Höhe Schohusen etwa 1,5 Kilometer von der Dehlandbrü­cke, Huntlosen, entfernt) verfangen. Er wurde von den Kanuten geborgen und nach Absprache mit der Gemeinde Wardenburg entsorgt.

„Wir Kanuten waren erschrocke­n, wie viel Müll wir bei unserer Inspektion­sfahrt aus der Hunte gefischt haben“, sagt Heike Bathke, Umweltwart­in der Abteilung. „Meistens finden sich größere Müllmengen erst nach den Winterhoch­wassern an den Ufern der Hunte.“

Die OYC-Kanuabteil­ung mit immerhin über 200 Mitglieder­n hat diese Müllsammel­aktion nun zum Anlass genommen, spezielle Müllsammel­säcke für alle Vereinsmit­glieder anzuschaff­en, in denen auf der Hunte treibender

Müll gesammelt werden soll. Der sogenannte „MUSS“(Müll- und Unrat-Sammelsack), der aus recyceltem Material hergestell­t wurde, kann unkomplizi­ert an jedem Kanu befestigt werden, so dass kleinere Müllfunde mitgenomme­n werden können.

Man will unter dem Motto „Mein Fluss MUSS sauber sein!“gemeinsam mit dem Deutschen Kanu-Verband (DKV ) ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Qualität der Gewässer den Kanuten sehr am Herzen liegt. „Der Müllund Unrat-Sammelsack ist ein praktische­r Begleiter, mit dem zu Wasser und zu Lande alles eingesamme­lt werden kann, was nicht in unsere Umwelt gehört. So kann jeder ohne großen Aufwand seinen Beitrag zum Erhalt sauberer Gewässer leisten“, betont Heike Bathke.

„Außerdem sollen die Funde nun auch dokumentie­rt und nicht einfach im eigenen Mülleimer entsorgt werden. Über die ,Gewässerre­tter-App’ könnten größere Müllfunde dokumentie­rt und Aufräumakt­ionen organisier­t werden. Ebenfalls informiert werden sollen der Naturschut­zbund und die Stadt.“

Am Vereinshei­m am Achterndie­k wird der gesammelte Müll aktuell zwischenge­lagert. Unklar sei noch, wer die Kosten für die Entsorgung bei größeren Mengen übernimmt, teilt Hausin mit.

Mehr Infos zum Verein unter http://oyc.de

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BILD: TAMMO HAUSIN Das liegt der Dreck: Vor allem Flaschen und Bierdosen gehörten zum Fang der Oldenburge­r Kanuten.

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