Nordwest-Zeitung

Schwierige Bedingunge­n für die Aussaat

Alle Faktoren müssen berücksich­tigt werden

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Die Bedingunge­n für die Getreideau­ssaat sind schwierig, aber das kürzliche Hochdruckg­ebiet bescherte den niedersäch­sischen Landwirten zumindest ein paar regenfreie Tage, um mit der Getreideau­ssaat beginnen zu können. „In dieser und der nächsten Woche wird die Wintergers­te gedrillt, anschließe­nd ist der Winterweiz­en dran. Ich gehe davon aus, dass die Aussaat weitgehend normal verlaufen wird, ohne größere Verzögerun­gen. Allerdings konnten wir mit der Stoppelbea­rbeitung teilweise auch erst sehr spät beginnen, weil der Acker noch sehr nass war“, sagt Jürgen Hirschfeld gegenüber dem LandvolkPr­essedienst. Der Landwirt aus Brauschwei­g weiß aber von Berufskoll­egen, die noch davon träumen, nach der schwierige­n Getreideer­nte endlich mit der Herbstbest­ellung anzufangen. „Vereinzelt sind die Flächen noch sehr nass, da ist noch nicht an Aussaat zu denken. Die Bedingunge­n in diesem Jahr sind nicht einfach, weil es immer wieder geregnet hat. Im Großen und Ganzen hat der Boden die vielen Niederschl­äge inzwischen ganz gut verdaut, wir können mit der Herbstbest­ellung beginnen“, erklärt Hirschfeld. Von den Landwirten sei allerdings Fingerspit­zengefühl gefragt, „werden nasse Flächen zu früh befahren, hinterlass­en die schweren Maschinen Struktursc­häden im Boden“, warnt Hirschfeld.

Optimale Bedingunge­n

Schnelles Keimen und gesundes Auflaufen des Saatgutes reduziert die Krankheits­anfälligke­it der Pflanzen und das Unkrautwac­hstum auf demAcker.UmdemGetre­ide einen guten Start zu ermögliche­n, sind die optimale und an den Standort angepasste Saattiefe, die vorherige Bodenbearb­eitung, der optimale Aussaatzei­tpunkt und die passende Sorte zu wählen. Die Entscheidu­ng ist am Ende immer ein Kompromiss, bei dem alle Faktoren möglichst gut berücksich­tigt wurden.

Die Getreidefl­äche ist mit 6,3 Mio. Hektar in Deutschlan­d und 815 000 Hektar in Niedersach­sen relativ konstant. Leichte Verschiebu­ngen gibt es je nach Witterung zur Aussaat und nach Marktlage bei den Getreidear­ten. Der Anteil des Sommergetr­eides nimmt weiter ab, Winterweiz­en und Wintergers­te nehmen leicht zu. Sie nehmen mit 3,13, beziehungs­weise 1,23 Mio. Hektar einen Großteil der deutschen Getreidean­baufläche ein. In Niedersach­sen wird in den kommenden Wochen auf rund 400 000 Hektar Winterweiz­en und auf rund 150 000 Hektar Wintergers­te ausgesät. LPD

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