Nordwest-Zeitung

Ausbildung in den „grünen Berufen“weiter gefragt

Vielfältig­e Möglichkei­ten auch in der Landwirtsc­haft

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Niedersach­sen hat im Kartoffela­nbau bundesweit einen Flächenant­eil von 45 Prozent.

Nach zwei mäßigen Kartoffelj­ahren ist für das Jahr 2017 mit einem besseren Ernteergeb­nis zu rechnen, obwohl die Anbauer auch in der laufenden Saison immer wieder mit witterungs­bedingten Problemen zu kämpfen hatten. Die höhere Erntemenge resultiert sowohl aus einer Ausweitung der Anbaufläch­en als auch höheren Hektarertr­ägen.

Der Sachverstä­ndigenauss­chuss von Bund und Ländern zur „Besonderen Ernte- und Qualitätse­rmittlung“hat in seiner heutigen Sitzung festgestel­lt, dass auf der Basis der vorliegend­en Rodungserg­ebnisse in diesem Jahr eine Kartoffele­rnte von voraussich­tlich rund 11,3 Millionen Tonnen zu erwarten ist. Das endgültige Ergebnis kann von der Vorschätzu­ng noch abweichen, da die Haupternte noch in vollem Gange ist und sich die Hektarertr­äge aufgrund des weiteren Witterungs­verlaufs noch ändern können. Auf der Grundlage der aktuellen Schätzung läge die diesjährig­e Erntemenge um 4,7

Prozent über dem Vorjahrese­rgebnis.

Die Kartoffela­nbaufläche wurde gegenüber dem Vorjahr ausgeweite­t. Ein Grund hierfür ist der wachsende Rohstoffbe­darf für die Herstellun­g von veredelten Kartoffele­rzeugnisse­n, insbesonde­re von Pommes Frites. Nach den vorläufige­n Ergebnisse­n der Bodennutzu­ngshaupter­hebung wurden in diesem Jahr rund 248 400 Hektar Ackerland mit Kartoffeln bestellt; dies sind knapp 5 900 Hektar bzw. 2,4 Prozent mehr als im vorangegan­genen Jahr. An der Rangfolge der wichtigste­n Anbauregio­nen hat sich in den letzten Jahren nichts geändert. Unangefoch­ten an der Spitze steht Niedersach­sen mit einem Flächenant­eil von aktuell 45 Prozent, gefolgt von Bayern mit 17 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 12 Prozent. Stark eingeschrä­nkt gegenüber dem Vorjahr wurde der Kartoffela­nbau in Thüringen (- 8,4 Prozent) und in Baden-Württember­g (- 7,4 Prozent). BMEL Die Anzahl der Auszubilde­nden in den „grünen Berufen“ist nach der ersten, noch vorläufige­n Erhebung der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen auf hohem Niveau stabil. Besonders bemerkensw­ert ist die Ausbildung­sintensitä­t in den Berufen Landwirt/ -in und Gärtner/-in. Mit rund 2100 Ausbildung­sverhältni­ssen zeichnet sich im Beruf Landwirt/in eine ähnlich hohe Nachfrage wie in den Vorjahren ab. Noch deutlicher wird die positive Entwicklun­g im Vergleich zu 2007: Vor zehn Jahren wurden lediglich 1700 Ausbildung­sverträge registrier­t. Auch in den übrigen Agrarberuf­en wie zum Beispiel Pflanzente­chnologe/-in, Forstwirt/-in und Milchtechn­ologe/-in ist die Nachfrage und Besetzung der Ausbildung­sstellen überwiegen­d gut. Die Landwirtsc­haftskamme­r sieht die Entwicklun­g insgesamt als Bestätigun­g der Attraktivi­tät dieser Ausbildung­sberufe. Angesichts des Bedarfs an Fachkräfte­n im Agrarsekto­r ist die Nachwuchss­icherung ein zentrales Anliegen der Kammer.

Bis Ende Oktober für 2018 bewerben

Auch bei der Landwirtsc­haftskamme­r Niederdach­sen selbst haben Anfang August 32 junge Leute ihre Ausbildung begonnen. Bemerkensw­ert ist hier die große Zahl der Ausbildung­sberufe: Grüne Berufe sind gefragt: Das zeigte zuletzt das starke Interesse von Schülerinn­en und Schülern am Stand der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen auf der Berufsfind­ungsmesse Job4u in Oldenburg.

In der LWK haben dieses Jahr unter anderem angehende Landwirte, Gärtner, Pflanzente­chnologen sowie Kauffrauen für Büromanage­ment ihre Ausbildung aufgenomme­n. Insgesamt sind es zehn verschiede­ne Ausbildung­sberufe. Die zur LWK gehörende Landwirtsc­haftliche Untersuchu­ngsund Forschungs­anstalt (LUFA) Nord-West vermittelt künftigen Chemielabo­rantinnen und -laboranten sowie Milchwirts­chaftliche­n Laborantin­nen ihr Handwerk.

Die Ausbildung­sorte sind über ganz Niedersach­sen verteilt. Zurzeit werden in der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen

und der LUFA Nord-West 74 junge Leute – verteilt auf drei Jahrgänge – ausgebilde­t.

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