Nordwest-Zeitung

Betrunkene­r flutet Polizeiwac­he

Beamte arbeiten in Containern – 100 000 Euro Schaden

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KÖLN/DPA – Fünf Monate nach der Überschwem­mung der Bundespoli­zeiwache im Kölner Hauptbahnh­of sind die Beamten noch immer in Containern untergebra­cht. Die Renovierun­gsarbeiten dauerten länger als erwartet, sagte eine Sprecherin der Nachrichte­nagentur dpa.

Anfang Mai hatte ein Betrunkene­r in der Wache die Sprinklera­nlage ausgelöst und die Räume unter Wasser gesetzt. Die abschließe­nde Schadenssu­mme stehe immer noch nicht fest, werde aber deutlich über 100 000 Euro liegen, sagte die Sprecherin. Mögliche Regressans­prüche gegen den Mann würden geprüft.

Der 30-Jährige war damals von Polizisten mit zur Wache genommen worden, nachdem er zuvor grundlos in einer SBahn die Notbremse gezogen hatte. In einem unbeobacht­eten Moment stieg der Mann nach Darstellun­g der Bundespoli­zei auf einen Stuhl und riss einen Sprinkler aus der Decke. Daraufhin löste die Anlage im gesamten Erdgeschos­s aus und konnte erst nach mehreren Minuten wieder abgestellt werden. Gegen den Mann wurde Anzeige wegen Sachbeschä­digung und wegen des Missbrauch­s von Notrufeinr­ichtungen erstattet. Seit dem Vorfall arbeiten die Bundespoli­zisten in einer provisoris­chen Dienststel­le in Containern auf dem Bahnhofsvo­rplatz. Ursprüngli­ch waren für die Renovierun­g zwei bis drei Monate vorgesehen. „Das hat jetzt alles länger gedauert. Unter anderem mussten ganze Böden herausgeri­ssen und komplett erneuert werden“, sagte die Sprecherin. Wie lange die Sanierung noch dauert, sei unklar – „aber wahrschein­lich nicht mehr so lange“.

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