Kretzschmar – ein Name prägt den Handballsport
Jüngster Spross Lucie-Marie fordert mit Leipzig den VfL Oldenburg heraus
LEIPZIG/OLDENBURG – Die große Zeit im deutschen Frauenhandball ist für den langjährigen Vorzeigeclub HC Leipzig nach dem wirtschaftlichen Kollaps und dem damit verbundenen Zwangsabstieg erst einmal vorbei. Auf einen großen Namen muss der 21-malige deutsche Meister in der 3. Liga Ost aber nicht verzichten.
Lucie-Marie Kretzschmar heißt die junge Dame, die – wie die vielen anderen Handball-Talente im aktuellen Kader des HCL – nun mithelfen soll, den Club langfristig wieder auf Erstliganiveau zu hieven. Die 17-Jährige hat dabei in Handball-Ikone und Vater Stefan Kretzschmar (44) einen großen Befürworter, steht die Jugend-Nationalspielerin doch in einer langen Reihe faSportgeschichte. miliärer Schon die Eltern von Stefan Kretzschmar hatte wie später ihr Sohn „Kretzsche“(218 Länderspiele) mehr als ein Jahrzehnt lang den Handball geprägt.
Peter Kretzschmar (85), einst selbst 66-maliger DDR-Nationalspieler (Feldhat handball), wie kein Zweiter als Chefcoach in Leipzig und Nationaltrainer der DDR dem Frauenhandball in Ostdeutschland Titel und Medaillen beschert. Immer dabei: Ehefrau Waltraud Kretzschmar (217 Länderspiele). Die heute 69-jährige frühere Weltklassespielerin wurde von Ehemann Peter trainiert und 1971, 1975 und 1978 Weltmeisterin sowie 1976 Vize-Olympiasiegerin mit der DDR-Auswahl.
Diese eindrucksvolle Familiendynastie soll die Handballerinnen des VfL Oldenburg an diesem Sonntag (15 Uhr) nicht davon abhalten, mit einem Sieg beim HC Leipzig ins Achtelfinale des DHBPokals einzuziehen. „Natürlich laufen wir als Favorit auf, aber auch ein Drittligist muss in dessen eigener Halle erst einmal besiegt werden“, sagt VfL-Trainer Niels Bötel. LucieMarie Kretschmar wird dagegenhalten – und Vater Stefan, dem Handball in Leipzig wie immer eng verbunden, schaut womöglich zu.