Millionen-nchäden nach nturm
Diese Kommunen in der Region hat es am schlimmsten getroffen
Nie zuvor hat die Großleitstelle derart viele Einsätze gehabt. Und die Folgen von Sturm Xavier sind immer noch zu spüren.
OLDENBURGER LAND – Es ist 11.42 Uhr am Donnerstag. In wenigen Stunden wird Sturm Xavier die gesamte Region fest im Griff – und am Ende einen Millionenschaden verursacht haben. Doch bisher weht allenfalls ein laues Lüftchen. Ein Baum im Kreis Ammerland sei abgeknickt, heißt es in der Meldung um zwanzig vor zwölf. Zehn Minuten später noch einer, diesmal im Kreis Cloppenburg. Nichts Ungewöhnliches, wenn es mal etwas stürmt.
„Ab 12.02 Uhr überschlugen sich dann die Ereignisse“, sagt Werner Hülskamp, stellvertretender Leiter der Großleitstelle. Allein von 12 bis 13 Uhr wurden 415 Einsätze ausgelöst. 2011 Einsätze sind es schließlich geworden. So viel, wie nie ein Wetterereignis zuvor in der vor fünf Jahren eingerichteten Großleitstelle ausgelöst hat. Xaver brachte es 2013 auf 751 Einsätze, Niklas im März 2015 auf 1321 und Christian im Oktober 2015 auf 635 Einsätze.
Besonders häufig war die Feuerwehr in der Stadt Oldenburg im Einsatz: stolze 275 Einsätze hat die Leitstelle ausgelöst, in Delmenhorst rückten die Wehrleute 139 Mal aus, in Bad Zwischenahn 74 Mal, in Cloppenburg, Edewecht und Ganderkesee jeweils 63 Mal. Doch vermutlich sind es sogar noch mehr Hilferufe gewesen. Die Leitstelle war zeitweise gar nicht mehr in der Lage, alle Anrufe anzunehmen.
Bei den Landkreises stehen die Oldenburger an der traurigen Spitze: 337 Einsätze hat es während des Sturms gegeben. Im Landkreis Wesermarsch
waren es mit 157 die wenigsten in der Region.
„Im Gegensatz zu den anderen Stürmen war der plötzlich rapide Anstieg der Einsätze von einem Stundenintervall zum anderen um fast 370 Einsätze außergewöhnlich. Dadurch konnte vermutlich eine Großzahl von Anrufen im ersten Anlauf gar nicht entgegen genommen werden“, sagt Hülskamp.
Am Tag nach dem Sturm stehen die Telefone auch bei den Versicherungen nicht still. „Bei uns sind innerhalb weniger Stunden bereits über 1000 Schadenmeldungen eingegangen. Darunter sind auch große Gebäudeschäden, bei denen dicke Bäume erhebliche Schäden verursachten. Wir rechnen noch mit vielen weiteren Meldungen und einem Gesamtaufwand von mehreren Millionen Euro“, sagt Werner Korfhage von der „Öffentliche Versicherungen“
Oldenburg. Es dürfte dauern, bis alle Schäden beseitig worden sind.
Auch auf den Gleisen sorgen abgeknickte und entwurzelte Bäume weiterhin für Behinderungen. Wenn es ganz schlecht läuft, dann wird der Bahnverkehr in der Region
noch über den Mittwoch hinaus gestört sein. „Wir haben alles draußen, was eine Säge halten kann“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn auf Anfrage. Versprechen will er aber nichts. Dafür liege einfach zu viel Holz auf den Gleisen.