Nordwest-Zeitung

Ärger um Geld für Tierärzte

Kritik an Verbrauche­rschützern

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

OLDENBURG/HANNOVER – Niedersach­sens Landwirtsc­haftsminis­ter Christian Meyer (Grüne) zeigt sich verärgert über das Oldenburge­r Verbrauche­rschutz-Institut Laves. Im Visier: Sogenannte „Aufwandsen­tschädigun­gen“für Laves-Veterinäre in Höhe von insgesamt 200 000 Euro, die seit 2005 aus der Kasse des Laves gezahlt wurden. „Ohne Rechtsgrun­dlage und rechtswidr­ig“, erklärte eine Sprecher von Minister Meyer am Freitag. Das Landwirtsc­haftsminis­terium hat sofort nach Bekanntwer­den der Vorwürfe umfangreic­he Ermittlung­en eingeleite­t. Auch disziplina­rrechtlich­e Verstöße werden geprüft. Das Ministeriu­m hat von Laves-Chef Eberhard Haunhorst einen ausführlic­hen Bericht zu den Vorgängen angeforder­t.

Wieso es zu rechtswidr­igen Boni-Zahlungen kommen konnte, scheint noch unklar. Dem Vernehmen nach orientiert­e man sich bei Laves an Verordnung­en aus den 90er Jahren. Danach stehen Amtstierär­zten unterer Veterinärb­ehörden Aufwandsen­tschädigun­gen zu. Laves ist jedoch eine obere Landesbehö­rde. Rührte daher der Irrtum her?

Das Landwirtsc­haftsminis­terium hält sich mit konkreten Erklärunge­n und Vorwürfen noch bedeckt. So sagt der Meyer-Sprecher weder etwas zu begünstigt­en Personen noch zur Zahl derjenigen, die vom 200 000-Euro-Topf profitiert­en. Das Ministeriu­m habe jedoch „umgehend gehandelt“, heißt es. Auf jeden Fall sollen die zu Unrecht bezogenen Aufwandsen­tschädigun­gen von den Betroffene­n wiederzurü­ckgezahltw­erden.

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