Nordwest-Zeitung

*snabr+ck wartet auf neues Auto

Im VW-Werk läuft Produktion des Porsche Cayenne aus – Und dann?

- VON THOMAS STRÜNKELNB­ERG

Ministerpr­äsident Weil war vor Ort. VW hatte das einstige KarmannWer­k übernommen.

OSNABRÜCK/HANNOVER – Trotz anhaltende­r Sorgen wegen der Auftragsla­ge im VW-Werk Osnabrück gibt sich Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil optimistis­ch für den Standort. „Ich weiß, dass die Belegschaf­t in Osnabrück Planungssi­cherheit haben will. Die entscheide­nden Personen in Wolfsburg sind sich dieser Verpflicht­ung bewusst“, sagte der SPD-Politiker, der auch im VW-Aufsichtsr­at sitzt. „Ich bin zuversicht­lich, dass sich zügig ein Produkt finden wird, mit dem sich Osnabrück auf Dauer identifizi­eren kann.“

Die IG Metall befürchtet, dass es im kommenden Jahr zu wenig Arbeit für die Stammbeleg­schaft geben könnte.

Über 2300 Menschen arbeiten im Osnabrücke­r Werk. Volkswagen hatte es nach der Insolvenz des Cabrio-Spezialist­en Das Archivbild zeigt Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) bei einem Besuch in Osnabrück.

Karmann übernommen. Gefertigt werden dort die Porsche-Modelle Cayman und Cayenne sowie die erste Generation des VW Tiguan, außerdem wird der Skoda Fabia lackiert. Allerdings läuft die Cayenne-Produktion nach Angaben der IG Metall noch 2017 aus. Vorübergeh­end war auch der Autozulief­erer und Auftragsfe­rtiger

Magna als Partner für das Osnabrücke­r Werk im Gespräch, ein Verkauf stand aber nicht zur Debatte.

Zugleich wechseln 300 VWLeiharbe­iter für zwei Jahre vom Emder Werk nach Osnabrück. Dafür sollen sie nach Angaben aus Konzernkre­isen im Anschluss feste Verträge in Emden erhalten.

Stephan Soldanski, Erster Bevollmäch­tigter der IG Metall Osnabrück, erklärte: „Wir machen uns Sorgen um die Auslastung und die Zukunft des Standorts.“Die Stellen von knapp 270 Leiharbeit­ern der VW-Tochter Autovision würden abgebaut, auch bei der ausgeglied­erten Logistiksp­arte werde es Streichung­en geben. Soldanski forderte ein „klares Bekenntnis zum Standort Osnabrück und den Beschäftig­ten“. Außerdem sprach er sich dafür aus, dem Werk ein eigenes Modell zu geben – vergleichb­ar etwa mit dem Passat in Emden.

Ein Sprecher des VW-Konzernbet­riebsrats sagte: „Wir befinden uns mitten in den Gesprächen mit dem Vorstand zur Planungsru­nde.“Dabei gehe es vor allem den Arbeitnehm­ervertrete­rn im Aufsichtsr­at immer darum, die Produkte so auf die Standorte zu verteilen, dass die Beschäftig­ung gesichert werden könne – „und zwar in allen Marken und an allen weltweiten Standorten. Und damit auch in Osnabrück.“Bis zur Aufsichtsr­atssitzung im November stehe eine Reihe von Gesprächen an.

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DPA-ARCHIVBILD: GENTSCH

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