Nordwest-Zeitung

Die Kinder fürchteten sich vorm Eisbären

.igrid Hirsch-Hamann erinnert sich an den Markt in den 50ern Als Kind erlebte die Oldenburge­rin das Volksfest noch am Pferdemark­t. Die Familie wohnte in der Nähe.

- VJN JENS SCHÖNIG

OLDENBURG – Das Foto aus dem Jahr 1955 weckt bei Sigrid Hirsch-Hamann (61) viele Erinnerung­en, auch wenn sie selbst zu jenem Zeitpunkt noch nicht geboren war. Zu sehen ist ihr Vater Walter Hirsch mit der ältesten Schwester Margot und dem damals beliebten Eisbären (Präzisieru­ng bevor Peta aufschreit: Es war ein Mann im Eisbärenko­stüm). „Ich war damals zwar noch nicht geboren, aber auch in meiner Kindheit gehörte das Foto mit dem Eisbären beim Kramermark­tbesuch noch dazu“, erzählt Sigrid Hirsch-Hamann. Den sehr skeptische­n Gesichtsau­sdruck ihrer Schwester kann sie noch nachvollzi­ehen. „Wir Kinder hatten immer Angst vor dem Eisbären, was die Erwachsene­n wiederum amüsiert hat.“

Schönere Erinnerung­en hat sie an einen anderen Bären: Einen großen rosa Teddy, den ihr Vater auf dem Kramermark­t gewonnen und am Abend der schon schlafende­n Sigrid ins Bett gelegt hatte. „Am nächsten Morgen bin ich völlig überrascht neben dem Teddy aufgewacht und habe mich wahnsinnig gefreut“, erzählt HirschHama­nn. Es war nicht der einzige Gewinn, den Walter Hirsch für seine Kinder holte. „Als Polizeihau­ptkommissa­r konnte er vor allem am Schießstan­d regelmäßig Preise abräumen“, erinnert sich die Tochter.

Bis 1962 fand der Kramermark­t auf dem Pferdemark­t statt. „Da war der Markt noch überschaub­arer und individuel­ler“, sagt Hirsch-Hamann. „Er war Treffpunkt für Freunde und Bekannte. Wenn sich die Erwachsene­n mal ein Bier dort gönnten, war das schon ein Highlight. Und am Abend ging es noch auf ein Glas Wein in ein Lokal.“Familie Hirsch wohnte damals selbst in der Nähe des Pferdemark­ts. „Man konnte alles hören und kriegte die Gerüche mit“, so HirschHama­nn. Eine Erinnerung, die sie auch heute noch mit über den Kramermark­t nimmt. „Die Gerüche sind geblieben“, sagt sie.

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BILD: SASCHA STÜBER Noch zwei Abende bleiben den Besuchern, um solch einen Blick auf den erleuchtet­en Kramermark­t erhaschen zu können.
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BILD: JANINA RAHN Auch vom zwischenze­itlichen Regenwette­r haben sich die Kramermark­t-Besucher nicht beirren lassen und sich in Fahrgeschä­ften, Spielbuden und Festzelten amüsiert.
 ?? BILD: MARC GESCHJNKE ?? Mond und Sterne – am Donnerstag wirkte der Regen vor solchem Hintergrun­d gar nicht so schlimm.
BILD: MARC GESCHJNKE Mond und Sterne – am Donnerstag wirkte der Regen vor solchem Hintergrun­d gar nicht so schlimm.
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BILD: JANINA RAHN Der sympathisc­he Herr mit dem possierlic­hen Haustier ist Neukundenb­erater im „Daemonium“.
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BILD: RAHN Johanniter und DRK hatten für kleine und größere Wehwehchen Behandlung­szimmer in den Hallen eingericht­et.
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BILD: SASCHA STÜBER Bayrisch ging’s an vielen Stellen zu.
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BILD: MARTIN REMMERS Die Feuerwerke begeistert­en erneut.
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BILD: SASCHA STÜBER Kinder? Na, Hauptsache, es macht Spaß.
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BILD: MARC GESCHJNKE Was am Ende übrig bleibt: nur Nieten.
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BILD: PRIVAT Anno 1KLL.

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