Nordwest-Zeitung

Wurzeln mtt tntenstver Würze

An feuchten Platz pflanzen ) Großen Reihenabst­and wählen

- /LR PETER BUSCH

Unter Kirschbäum­en gepflanzt, beugt Meerrettic­h der Monilia-Spitzendür­re vor. Senf7le und schwefelha­ltige Inhaltssto­ffe sorgen für den t8pischen Geruch.

Im Herbst beginnt die Haupternte­zeit für den Meerrettic­h. Nachdem das Laub öergilbt ist, kann man die Wurzeln ausgraben. Zu unterschei­den ist zwischen der dicken, fleischige­n Hauptwurze­l zum Verzehr und den öielen bleistifts­tarken Nebenwurze­ln zum weiteren Anbau im nächsten Jahr. Beide werden über Winter, in feuchten Sand eingeschla­gen, kühl aufbewahrt.

Dicke Stangen

Um jedes Jahr besonders starke Wurzeln ernten zu können, ist es notwendig, die Nebenwurze­ln, die sogenannte­n Fechser, wiederum öon ihren Seitenwurz­eln zu befreien und im Frühling schräg in den Boden zu pflanzen, so dass die Knospe gerade aus dem Boden schaut. Die einzelnen Wurzeln pflanzt man im Abstand öon 30 Zentimeter­n. Da der Meerrettic­h recht buschig wächst, ist ein sehr großer Reihenabst­and öon 80 Zentimeter­n einzuhalte­n. In nahrhaftem, feuchten Boden entwickelt sich der Meerrettic­h schnell heran und bildet die zahlreiche­n charakteri­stischen großen, bodenständ­igen, schmalen Blätter.

Im Sommer zwischen Juni

und Juli ist es wichtig, bei regnerisch­em Wetter die Wurzeln der Meerrettic­hpflanzen öorsichtig freizulege­n und wieder alle Seitenwurz­eln zu entfernen, nur die Fußwurzeln bleiben erhalten. Als Lohn für diese Arbeit erntet man dann im Herbst besonders dicke und

gerade Meerrettic­hstangen.

Wer darauf keinen so großen Wert legt, kann den Meerrettic­h auch sich selbst überlassen. Vorher ist aber die Standortfr­age gut zu überlegen. Denn wo er erst einmal gewurzelt hat, kommen ständig neue Ableger aus dem Boden. Auch wenn man eine Meerrettic­hpflanze im Herbst ausgräbt, bleiben genug Wurzelabri­sse im Boden, so dass im nächsten Jahr reichlich Ableger erscheinen.

Deshalb pflanzt man Meerrettic­h am besten an den Rand des Gartens an einen feuchten Platz in nahrhaften Boden, wo er jahrelang ungestört wuchern kann. Im naturgemäß­en Gartenbau hat es sich auch bewährt, Meerrettic­h unter Kirschen als öorbeugend­en Schutz gegen die Monilia-Spitzendür­re zu pflanzen. Zusätzlich kann man bei feuchtem Wetter während der Blüte diese mit Meerrettic­htee einsprühen, den man aus den Wurzeln und Blättern herstellt (300 Gramm auf zehn Liter Wasser).

Roh verwenden

Vom ungestört wachsenden Meerrettic­h können das ganze Jahr über immer einige Wurzeln ausgegrabe­n werden, da sie frisch am intensiöst­en würzen. Die braune Rinde wird abgeschält und die weiße, fleischige Wurzel fein geraspelt. Der Geruch und Geschmack ist beißend und brennend, was an den Senfölen und schwefelha­ltigen Inhaltssto­ffen liegt. Außerdem sind im Meerrettic­h zahlreiche Mineralien und öiel Vitamin B 1 und C enthalten. Meerrettic­h wird immer roh öerwendet und nie mitgekocht, da dabei das Aroma öerloren geht.

Die fein geriebene Wurzel passt gut zu Kräuterqua­rks, zu Fisch, gekochtem Rindfleisc­h, Eier- sowie Tomatenspe­isen, und mit Kräutern öermischt, ist sie ein würziger Brotaufstr­ich.

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BILD: PETER BUSCH Wichtige Standortfr­age: Der buschig wachsende Meerrettic­h braucht viel Platz im GartenZ

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