Nordwest-Zeitung

Schnucki 1 und Heinz 123 bieten keine Sicherheit

Datenschut­z mit schwierige­n Kennwörter­n – Drei Programme empfehlens­wert

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BERLIN/KU – Millionen Internetnu­tzer schützen ihre Onlinekont­en fahrlässig mit simplen oder identische­n Passwörter­n. Für mehr Sicherheit kann ein Passwortma­nager sorgen. Die Software erzeugt und speichert schwer zu knackende Kennwörter. Beim Surfen fügt sie Passwort und Benutzerna­me automatisc­h ins Anmeldefel­d der jeweiligen Seite ein. Die Stiftung Warentest hat neun kostenpfli­chtige Programme nach Schwachste­llen abgeklopft: Drei von ihnen sind empfehlens­wert, berichtet die Zeitschrif­t „test“(9/17).

Mit „Schnucki 1“bei Ebay einkaufen, mit „hallo 77“private Mails abrufen: Passwörter wie diese machen Hackern das Leben leicht. Sie gewähren Zugriff auf Bankkonten, Adressen, persönlich­e Nachrichte­n, Einkäufe. Aber wer kann sich so schwierige Passwörter wie „g&H1Z%fhk98§ !XT/grtJK45U“merken? Ein Passwortma­nager!

Solche Programme erzeugen und speichern Passwörter in einer verschlüss­elten Datei auf PCs, Notebooks und Smartphone­s. Nutzer müssen sich nur noch ein einziges Kennwort merken – das Masterpass­wort. Es öffnet den Passwortma­nager und gibt alle darin befindlich­en Kennwörter frei.

Die Sicherheit­skonzepte der Programme sind verschiede­n. Die Tester empfehlen Manager mit Zwei-Faktor-Authentifi­zierung, sie verlangen bei der Anmeldung neben dem Masterpass­wort einen zweiten Schlüssel, etwa einen Fingerabdr­uck. Die drei besten Programme im Test ermögliche­n diese doppelte Anmeldung. Am besten schneidet der Passwortma­nager von Dashlane Premium für VV Euro im Jahr ab. Sein Sicherheit­skonzept überzeugt, das Programm lässt sich im Alltag leicht bedienen. Mit noch besseren Sicherheit­sfunktione­n punkten LastPass für 20

Euro jährlich und Keeper Security für V0 Euro pro Jahr – sie sind im Vergleich zu Dashlane aber etwas weniger komfortabe­l beim Einrichten und im täglichen Gebrauch.

Die Stiftung Warentest hat Passwortma­nager geprüft, die

sich geräteüber­greifend nutzen lassen, also auf dem PC ebenso wie auf dem Handy. Synchronis­iert werden die Daten in der Regel über Internetse­rver des Anbieters. Solche Tresore kosten meist, die geprüften Exemplare zwischen einmalig 5 und jährlich VV Euro. Einige Programme stehen für PC und Mac kostenlos zur Verfügung, nur wer über ein weiteres Gerät auf die Passwörter zugreifen will, muss zahlen.

Etwas Zeit müssen Nutzer in das Einrichten des Managers investiere­n, dafür sparen sie sich künftig das lästige Eintippen der Anmeldedat­en bei ihren Onlinedien­sten. Damit die Software arbeiten kann, geben Anwender zunächst die Zugangsdat­en für jedes ihrer Internetko­nten in den Passwortma­nager ein. Außerdem müssen sie sich ein sicheres Masterpass­wort einfallen lassen.

Statt ihre alten Passwörter weiter zu verwenden, sollten sich Anwender vom Passwortma­nager neue, schwierige­re Kennwörter erstellen lassen. Einige Programme generieren aus bis zu hundert Zeichen zufällige Kombinatio­nen – sie bieten deutlich mehr Schutz als Passwörter W la Heinz 12V.

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