Air Berlin: Wer kann an Bord bleiben?
Gespräche über Sozialplan beginnen – „Verdi“fordert Bekenntnis zu Transfergesellschaft
Die Unsicherheit ist groß. Was haben die Bieter für die insolvente Fluggesellschaft vor?
BERLIN – Die Befürchtung, dass die Mitarbeiter im Poker um die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin auf der Strecke bleiben, gab es seit Langem. Nun wird klar, dass viele auf Jobsuche gehen müssen. In dieser Woche beginnen die Gespräche für einen Sozialplan. Das geht aus einer internen Mitteilung der Personalabteilung und des Generalbevollmächtigten Frank Kebekus vom 5. Oktober hervor.
Darin heißt es, dass „eine Fortführung des Geschäftsbetriebs aufgrund der hohen Verluste, die derzeit und prognostiziert dauerhaft entstehen, unmöglich und unzulässig“sei. „Deshalb haben wir heute die Personalvertretungen und den Gesamtbetriebsrat der „airberlin Luftverkehrs KG“aufgefordert, Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan aufzunehmen.“Diese sollen am Montag starten, hieß es aus Kreisen von Beteiligten.
Die Fluggesellschaft mit mehr als 8000 Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Kebekus und Vorstandschef Thomas Winkelmann verhandeln mit der Lufthansa und mit Easyjet über den Verkauf, das Geschäft soll Donnerstag (12. Oktober) unter Dach und Fach gebracht werden.
Der Betriebsrat Nord hat sich bereits auf massenhafte Entlassungen eingestellt, wie aus einer Mitarbeiterinformation hervorgeht, die der dpa ebenfalls vorliegt. In dem internen Papier heißt es gar: „Alle Mitarbeiter werden gekündigt!!!“Mit Blick auf die bevorstehenden Sozialplanverhandlungen verlangte „Verdi“ein klares Bekenntnis zur Gründung einer Transfergesellschaft. „Dafür muss Air Berlin – und müssen die Käufer – Mittel bereit stellen.“
Die Geschäftsleitung von Air Berlin betonte, man setze sich bei den Bietern für gute Chancen ein. „Aber nicht jeder airberliner wird dort unterkommen können“, heißt es in der internen Mitteilung vom 5. Oktober. Im Intranet und mit Jobmessen sollen Chancen aufgezeigt werden.