Nordwest-Zeitung

Zwei Kandidaten im Angriffsmo­dus

Stephan Weil und Bernd Althusmann streiten beim TV-Duell

- VON RALF KRÜGER UND OLIVER PIETSCHMAN­N

HANNOVER – Deutlich streitlust­iger als die Spitzenkan­didaten ihrer Parteien im Bundestags­wahlkampf haben sich Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) und sein Herausford­erer Bernd Althusmann (CDU) am Dienstagab­end im TV-Duell gezeigt. Beide Politiker geizten fünf Tage vor der Landtagswa­hl in der Sendung des NDR nicht mit heftigen Vorwürfen gegen den politische­n Gegner.

So hielt Weil der CDU wegen des Wechsels der GrünenAbge­ordneten Elke Twesten zur Union einen groben Verstoß

gegen demokratis­che Spielregel­n vor. Sie sei bei der CDU mit offenen Armen aufgenomme­n worden, sagte Weil: „Das war ein schwerer Fehler – ich glaube, das hängt Ihnen wie ein Mühlstein um den Hals.“Sein Kontrahent

sagte, solche Wechsel habe es in Parlamente­n schon immer gegeben.

Althusmann hingegen hielt Weil mit Blick auf ein mögliches Regierungs­bündnis der SPD mit den Grünen und den Linken vor: „Sie eiern herum, Sie sagen den Menschen nicht die Wahrheit!“Weil erinnerte Althusmann daran, dass er selbst mehrfach öffentlich gesagt habe, die Linke werde es diesmal nicht in den Landtag schaffen. „Sie glauben selbst nicht an die Ängste, die Sie hier gerade schüren.“

Weil schloss eine große Koaltion von SPD und CDU nicht aus, nannte sie aber „sehr unwahrsche­inlich“. Althusmann hingegen betonte, dass er sich einen Schultersc­hluss der CDU mit den Grünen nur mit Vertretern einer gemäßigten Linie vorstellen könnte. Mit Blick auf Agrarminis­ter Christian Meyer (Grüne) kündigte er an: „Meyer würde unter einer CDU-geführten Landesregi­erung auf jeden Fall kein Landwirtsc­haftsminis­ter sein, darauf würde ich Wert legen.“

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DPA-BILD: STRATENSCH­ULTE Da lachen sie noch: SPD-Ministerpr­äsident Weil (l.) und CDU-Kandidat Althusmann zu Beginn der Sendung
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