Ammerländer Wolf wurde erschossen
Untersuchung in Berlin klärt Todesursache – Doch kein Verkehrsunfall
RASTEDE – Der am vergangenen Samstag im Landkreis Ammerland bei Vreschen-Bokel in einem Maisfeld tot aufgefundene Wolf wurde erschossen. Das teilte am Dienstag das Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass der junge Rüde bei einem Verkehrsunfall getötet wurde.
Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin, das das bundesweite Totfund-Monitoring durchführt, stellte nach einer Untersuchung jetzt aber fest, dass der Wolf erschossen wurde. Es handelt sich damit um den vierten Fall einer illegalen Tötung eines streng geschützten Wolfs in Niedersachsen seit dem Jahr 2003. Im Nordwesten handelt es sich um den zweiten in etwas mehr als zwölf Monaten nachweislich illegal erschossenen Wolf.
Bei der Dokumentation und Bergung vor Ort war man am Samstag zunächst von einem Verkehrsunfall ausgegangen, weil das Tier stark blutete und zeitlich passend ein Verkehrsunfall mit einem Tier gemeldet worden war. Dieses stellte sich jedoch später als Reh heraus. Die Spurenlage habe aber von Anfang an eindeutig darauf hingewiesen, dass das Tier am Fundort von Menschen abgelegt worden war, teilte der NLWKN am Dienstag mit. Die Polizei leitete bereits ein Verfahren gegen Unbekannt ein.