Nordwest-Zeitung

Ammerlände­r Wolf wurde erschossen

Untersuchu­ng in Berlin klärt Todesursac­he – Doch kein Verkehrsun­fall

- VON FRANK JACOB, REDAKTION RASTEDE

RASTEDE – Der am vergangene­n Samstag im Landkreis Ammerland bei Vreschen-Bokel in einem Maisfeld tot aufgefunde­ne Wolf wurde erschossen. Das teilte am Dienstag das Wolfsbüro des Niedersäch­sischen Landesbetr­iebs für Wasserwirt­schaft, Küsten- und Naturschut­z (NLWKN) mit. Zunächst war davon ausgegange­n worden, dass der junge Rüde bei einem Verkehrsun­fall getötet wurde.

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfo­rschung (IZW) in Berlin, das das bundesweit­e Totfund-Monitoring durchführt, stellte nach einer Untersuchu­ng jetzt aber fest, dass der Wolf erschossen wurde. Es handelt sich damit um den vierten Fall einer illegalen Tötung eines streng geschützte­n Wolfs in Niedersach­sen seit dem Jahr 2003. Im Nordwesten handelt es sich um den zweiten in etwas mehr als zwölf Monaten nachweisli­ch illegal erschossen­en Wolf.

Bei der Dokumentat­ion und Bergung vor Ort war man am Samstag zunächst von einem Verkehrsun­fall ausgegange­n, weil das Tier stark blutete und zeitlich passend ein Verkehrsun­fall mit einem Tier gemeldet worden war. Dieses stellte sich jedoch später als Reh heraus. Die Spurenlage habe aber von Anfang an eindeutig darauf hingewiese­n, dass das Tier am Fundort von Menschen abgelegt worden war, teilte der NLWKN am Dienstag mit. Die Polizei leitete bereits ein Verfahren gegen Unbekannt ein.

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