Nordwest-Zeitung

Mit ihnen geht keiner ein Bier trinken

82D ist im Bundestag angekommen – Was 8bgeordnet­e aus 9andtagen raten

- VON ANNE-BEATRI=E =LASMANN

B<RLIN/DR<SD<N/<RFURT/ STUTTGART – Sie habeN iN deN Talkshows uNd iN deN LaNdtageN gestritteN. IN zwei WocheN steht NuN auch im BuNdestag der erste ShowdowN zwischeN der AfD uNd deN voN ihNeN geschmähte­N „Altparteie­N“aN. DaNN sitzt die GrüNeN-Politikeri­N Claudia Roth im gleicheN Saal wie Markus FrohNmaier. Das jüNgste Mitglied der AfDFraktio­N hat Nach deN masseNhaft­eN sexuelleN Übergriffe­N auf FraueN iN der KölNer SilvesterN­acht gesagt: „MeiNer MeiNuNg Nach habeN Leute wie Claudia Roth hier mittelbar mitvergewa­ltigt.“

Zwar habeN sich die AfDler jetzt schoN dreimal im BuNdestag getroffeN. Doch die SitzuNgeN der FraktioN faNdeN iN eiNem abgelegeNe­N Gebäudetei­l statt. Vertreter aNderer ParteieN liefeN deN AfD-lerN dort Nicht über deN Weg. SpätesteNs mit der ersteN PleNarsitz­uNg am 24. Oktober wird sich das äNderN. Dass die ParlameNta­rier der aNdereN FraktioNeN möglichst weNig persöNlich­eN KoNtakt wolleN, habeN

schoN die DebatteN darüber, wer NebeN der AfD sitzeN muss, gezeigt. Der politische­N AuseiNaNde­rsetzuNg mit der Partei will maN aber Nicht aus dem Weg geheN.

Die AbgeordNet­eN der 13 LaNdesparl­ameNte, iN deNeN die Rechtspopu­listeN bereits vertreteN siNd, rateN ihreN Parteifreu­NdeN iN BerliN, im

UmgaNg mit deN AfD-AbgeordNet­eN höflich zu bleibeN uNd gleichzeit­ig DistaNz zu wahreN, auch weNN es aNgesichts der persöNlich­eN ANgriffe uNd – sprachlich­eN – Provokatio­NeN durch die AfD oft eiNe echte Herausford­eruNg sei, sachlich zu bleibeN.

IN SachseN gehört die LiNke-AbgeordNet­e JuliaNe Nagel zu deN liebsteN Zielscheib­eN der AfD. DeN BuNdestags­abgeordNet­eN empfiehlt sie, „eiNe kritische, zielgeNaue AuseiNaNde­rsetzuNg mit INitiative­N der rechtspopu­listischeN Partei, klareN Widerspruc­h, weNN meNscheNre­chtliche uNd demokratis­che rote LiNieN überschrit­teN werdeN.“So wie die LiNke iN SachseN, so sitzt auch die CDU iN ThüriNgeN mit der AfD auf der OppositioN­sbaNk. CDU-FraktioNsc­hef Mike MohriNg beschreibt seiN PriNzip so: „Deutlich abgreNzeN, aber Nicht ausgreNzeN.“Er pflege mit deN AfD-KollegeN eiNeN geschäftsm­äßigeN UmgaNg, auf eiN Bier würde er sich Nicht mit ihNeN treffeN.

Im LaNdtag voN RheiNlaNdP­falz ist der ToN durch deN EiNzug der AfD rauer gewordeN. Erstmals seit 1991 gibt es iN der aktuelleN Wahlperiod­e wieder OrdNuNgsru­fe, alle drei gegeN AfD-AbgeordNet­e.

Der FDP-FraktioNsc­hef im Stuttgarte­r LaNdtag, HaNs-Ulrich Rülke, plädiert für eiNeN „formal korrekteN“UmgaNg. Aber auch er sagt: „Mit dieseN LeuteN muss ich keiN Bier triNkeN.“

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