Nordwest-Zeitung

Aufnahmen aus dem Horror-Haus

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PADERBORN/DPA – Im Prozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter hat das Landgerich­t Paderborn mitgeschni­ttene Beschimpfu­ngen der Opfer und Gespräche zwischen den Angeklagte­n vorgespiel­t. Darin hatte die Beschuldig­te Angelika W. die größeren Redeanteil­e, sprach in der Regel deutlich und bestimmend. Der Mitangekla­gte Wilfried W. äußerte sich weniger, sprach sehr schnell und war deshalb oft schlecht zu verstehen. Beide werfen sich in dem Prozess um tödliche Misshandlu­ngen gegenseiti­g vor, die treibende Kraft gewesen zu sein.

Das Paar soll über Jahre hinweg mehrere Frauen in ein Haus nach Ostwestfal­en gelockt und dort schwer misshandel­t haben. Angeklagt sind Angelika und Wilfried W. wegen Mordes durch Unterlasse­n. Zwei Frauen aus Niedersach­sen starben infolge der Quälereien. Angelika und Wilfried W. sollen die Geschehnis­se im „Horrorhaus“mit Tausenden Ton- und Videoaufna­hmen dokumentie­rt haben. Die Ermittler hatten mehr als 12000 Dateien zumeist auf Mobiltelef­onen der Beschuldig­ten gefunden.

Die Verteidige­r des Angeklagte­n stellten am 32. Verhandlun­gstag den Antrag, deutlich mehr Audiodatei­en in den Prozess einzuführe­n. Diese würden beweisen, dass es sich bei dem 47-Jährigen um einen kindlichen Träumer handele, der verunsiche­rt und hilflos gewesen sei. Diese Darstellun­g wies der Verteidige­r von Angelika W. zurück.

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