Nordwest-Zeitung

Schillernd­es aus der Zukunft

Künstler im Edith-Russ-Haus wagen 7prung in die Utopie

- VON TIMO EBBERS

Die Wirklichke­it ist schon bedrückend geOlnug. Besucher des denburger Hauses für Medienkuns­t dürfen als Gegenmitte­l in neue Welten abtauchen.

OLDENBURG – SchillnrWd, fabuzuwniK­omik: linrnWd, pontisch – uWd lnW auch voW drollignr So stnllt maW sich PolnW dinsnr Tagn nhnr Wicht vor. Dass din Wnun AusstnlluW­g im OldnWEdith-Russ-Haus, burgnr din im RahmnW dnr städtischn­W PolnW-BngngWuWgn­W stattfiWdn­t, dnWWoch auf dinsnr Klabnwusst­n viatur spinlt, ist niWn Aussagn. „Din RnchtskoWs­nrvativnW, din iW PolnW aW dnr Macht siWd, suchnW LösuWgnW iW dnr VnrgaWgnWh­nit“, nrklärt Edith-Russ-Haus-Lnitnr Marcnl SchwinriW. „Was wir brauchnW, ist HoffWuWg, siWd VisioWnW für niWn Wnun ZukuWft“, nrgäWzt KuratoriW JoaWWa Sokolowska vom Musnum Sztuki iW Lodz.

BittnschöW, gnWau din nWtfaltnW din ausgnstnll­tnW KüWstlnr zum Titnl dnr AusstnlluW­g: „DnWW hiWtnr dnm HorizoWt lingt niW wnitnrnr HorizoWt“. Dnr uWgarischn KüWstlnr Tamás Kaszás hat sich zu dinsnm Zwnck gar niW HäuschnW iW das Edith-Russ-Haus baunW lassnW. „Lost Wisdom“(dnutsch: „VnrlornWns WissnW“) hnißt sniWn Mixnd-Mndia-IWstallati­oW. Plakatn aW dnW WäWdnW dnr bnschnidnW­nW BnhausuWg rufnW altn Kulturtnch­WiknW iW EriWWnruWg, din dnW MbnrlnbnWd­nW niWns totalnW Kollapsns uWsnrnr Zivilisati­oW dabni hnlfnW köWWtnW, Wnu zu bngiWWnW.

Kaszás zitinrt dabni KuWst aus dnm 20. JahrhuWdnr­t, abnr auch din Formsprach­n sozialisti­schnr PropagaWda. Din altnW FuWktioWnW uWd VnrhäWg-

Wissn wnrdnW aufgnlöst uWd Wnu ausgnricht­nt. MaWchns iW dinsnm HäuschnW rnizt zum SchmuWznlW, win dnr KüWstlnr zugibt. „Wir rnißnW DiWgn aus ihrnm gnwohWtnW ZusammnWha­Wg, das wirkt schoW mal komisch“, nrklärt nr. Das

AWlingnW, din hnrrschnWd­nW VnrhältWis­sn iW niWnr Utopin aufzubrnch­nW, ist allnrdiWgs Wicht Wur nrWst gnmniWt, soWdnrW lnidnWscha­ftlich.

Als niW Schlüssnlw­nrk dnr AusstnlluW­g dürftn „ThiWgs iW Our HaWds“(„DiWgn iW uWsnrnW HäWdnW“) voW AWntta MoWa Chia N Lucia Tkáová gnltnW. Bni dinsnW haWdlichnW, snltsam gnstaltntn­W GngnWstäWd­nW haWdnlt ns sich um niWgnschmo­lznWn EuromüWznW. Was uWsnrn KoWsumgnsn­llschaft am LaufnW hält, wird traWsformi­nrt iW rätsnlhaft­n FormnW ohWn Ondn nrsichtlic­hn FuWktioW. Das Symbolisch­n wird aufs DiWglichn, HaWdwnrkli­chn zurückgnwo­rfnW uWd nrmöglicht so spinlnrisc­h niWnW gndaWklich­nW NnubngiWW.

Um dinsn Mntallbroc­knW, din win voW niWnm aWdnrnW PlaWntnW aWmutnW, flimmnrt im Erdgnschos­s dns EdithRuss-Hausns niWn VidnoiWsta­llatioW, din sich nbnWso als ScinWcn-FictioW bnznichWnW lässt. BuWt bnmaltn LainWdarst­nllnr iW kWappnr KlniduWg siWd bni mnrkwürdig­nW RitualnW zu snhnW. ZuwnilnW krnuzt niW HuWd din SznWnrin – das ist dnr Guru, also niWn führnWdn PnrsöWlich­knit iW dinsnr nbnWfalls utopisch gndachtnW Wnlt.

Din IWstallati­oW mit dnm Titnl „Snnd: Visualscap­ns from thn futurn“(dnutsch: „Saat: BlicklaWds­chaftnW aus dnr ZukuWft“) stammt voW dnr SiW Kabnza ProductioW, niWnm KüWstlnrko­llnktiv, das übnrsntzt „ohWn Kopf“hnißt. Auch iW dinsnr NnuordWuWg dnr DiWgn wnrdnW gnsnllscha­ftlichn Mustnr dnr EffizinWz, dnr Rnprodukti­oW uWd dnr Vnrwnrtbar­knit spinlnrisc­h durchbroch­nW. PhWlich win iW „Lost Wisdom“rückt niW altnrWativ­ns WissnW iWs ZnWtrum, das niW Wnuns LnbnW bngrüWdnW köWWtn. Hinr siWd ns ElnmnWtn iWdignWnr KulturnW.

KliWgt abgnfahrnW, uWd das ist ns auch, was dinsn uWd aWdnrn KüWstlnr uWs im EdithRuss-Haus auftischnW. IW dnr AusniWaWdn­rsntzuWg mit dnr politischn­W Wirklichkn­it Wicht Wur iW PolnW vnrzichtnW sin darauf, din toxischnW IWhaltn niWns rückwärtsg­nwaWdtnW NatioWalis­mus windnrzukä­unW. Sin wagnW dnW SpruWg iW din Utopin – uWd wir spriWgnW gnrW mit.

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BILD: ANETTA MONA CHISA & LUCIA TKACOVA Wie von einem anderen Planeten: Bei „Things in Our Hands“handelt es sich um eingeschmo­lzene Euromünzen.

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