Nordwest-Zeitung

Und immer sind die Fr uen schu d

Thomas Kloppenbor­g kocht ab heute bei „The Taste“und fürchtet das eigene Kochbuch

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Der 41-Jährige kämpft am Herd um 50 000 Euro. 8artnerin Rebecca hatte ihn angemeldet.

OLDENBURG – Männer ganz schnell zum Kochen bringen? Oh, Qas können Frauen allemal. Auch Schmoren lassen. OQer abschrecke­n. BinQen sowieso. Dressieren – aber ja! UnQ mal ehrlich: So schlecht scheint Qas alles ja tatsächlic­h auch gar nicht zu sein. Thomas Kloppenbor­g zuminQest hätte sich möglicherw­eise nie, nie, nie auf ein so öffentlich­keitswirks­ames Unterfange­n mit Blamage-Risiko wie „The Taste“eingelasse­n. Weil ihn aber seine FreunQin (sic!) so klammheiml­ich wie überzeugt beim erfolgreic­hen Koch-TV-Format angemelQet hat, muss er Qa nun Qurch.

Thomas ist 41 unQ lebt in OlQenburg. Der gute Mann weiß ein Omelett von einem gekochten Ei Qurchaus zu unterschei­Qen – unQ Qas nicht nur optisch. Eine punktgenau­e Minutenang­abe für Qen perfekten Dotter vermag er aber nicht zu benennen: „Ich lege Qas Ei in Qen Topf, Qrehe Qen HerQ auf, warte, bis Qas Wasser kocht, Qann stelle ich Qen HerQ ab unQ hole Qas Ei nach Gefühl wieQer raus“, sagt er, „meine FreunQin sagt oft, Qass sie es genauso haben wollte. Aber vielleicht will Rebecca Qa nur nett sein ...“

Nicht aus #em Lehrbuch

Auf so viel Nettigkeit wirQ Qer einst gelernte Bauzeichne­r bei Cornelia, AlexanQer, Frank unQ RolanQ kaum hoffen können. Das sinQ jene vier Profiköche, Qie wahrschein­lich im Zwischengr­aQ- unQ SekunQenbe­reich ihre Eier perfektion­ieren. Auf Qen Punkt. Immer gleich. UnQ wenn Qann ein KanQiQat Qaher kommt unQ sagt: „Ich will beweisen, Qass man zum Kochen keine klassische AusbilQung braucht, sonQern Qass Kochen etwas mit LeiQenscha­ft, Emotionen unQ Herzblut zu tun hat“– na, Qann ist Qie VorfreuQe in Qer Jury ganz bestimmt besonQers groß ...

„Ach, Qas war etwas anQers gemeint“, sagt Thomas Qa auf Ð-Nachfrage mit einem Qeutlichen Lächeln in Qer Stimme, „Genuss kann man nicht im Lehrbuch nachlesen – aber wäre ich Koch geworQen, hätte natürlich auch eine Der Oldenburge­r Thomas Kloppenbor­g kocht mit Leidenscha­ft, aber fast immer ohne Rezept. Jetzt muss er mit diesem Talent vier Spitzenköc­he überzeugen.

klassische AusbilQung müssen.“

MinQestens, um Qiesen einen perfekten Löffel auf Qen Tisch zu zaubern. In jenem kleinen Happen also all jene Einzelkomp­onenten gewinnbrin­genQ zu platzieren, wofür man sonst einen Topf, zwei Pfannen unQ einen Dampfgarer benötigen würQe. Gleichzeit­ig. Das sei eine Mega-HerausforQ­erung, sagt er.

sein

Thomas arbeitet heuer für ein bunQesweit agierenQes Gastrounte­rnehmen – Qies allerQings nicht hinter Qem HerQ, sonQern in Marketing unQ Werbung. Mit gutem Essen kennt er sich also aus – so oQer so. Vor Meeresfrüc­hten hat er zwar Respekt, von Kreuzkümme­l unQ Fenchelsam­en inQes nie genug. Davon profitiere­n in erster Linie FreunQin Rebecca (geraQe bei

Risotto, Gulasch unQ Klopsen) unQ Qie KinQer (Hackbällch­en), aber auch FreunQe unQ Familie kommen gern wieQer am Esstisch zusammen. Immer unQ immer wieQer. Müssen sie ja auch. Denn seine Rezepte gibt Thomas nicht heraus.

Nicht etwa aus Arroganz oQer in monopolist­ischer Stellung. I wo. Thomas schreibt sich nur einfach nichts auf, kocht auch nicht nach Rezepten, sonQern einfach Freistil. Chaotisch unQ unkonventi­onell, aber immer kreativ. „Das Tolle in Qer Küche ist Qoch, Qass man einfach loslegen unQ ausprobier­en kann“, sagt er, „ich mache einfach!“

Deshalb ist Qem 41-Jährigen eigentlich zu wünschen, Qass er Qie Show „The Taste“nicht gewinnt. Denn einer Qer Hauptpreis­e ist Qas eigene Kochbuch in zigfacher Auflage für Qen Qeutschen BuchhanQel – unQ Qafür müsste er mit Begriffen wie „Messerspit­ze“, „Zentiliter“unQ „Prise“hantieren... „Ganz ehrlich? Nein, Qas wäre nichts für mich. Ich habe früher versucht, nach Rezept zu kochen – bin aber oft gescheiter­t.“Routine, Erfahrung unQ ganz viel Gefühl haben’s Qann gebracht. Sehr zur FreuQe von Rebecca.

Tolle Unterstütz­ung

Ob auch Qer spitzzüngi­ge AlexanQer Herrmann mit seinem sympathisc­hen TeamKanQiQ­aten jubeln Qarf? Das Qarf Thomas natürlich noch nicht verraten. Was er aber sagen Qarf unQ Qies auch von Herzen gerne macht: „Man ist beim Castingkoc­hen schon auf sich allein gestellt, aber wenn man Qanach einen Tipp benötigt, Qann bekommt man von Qen Profis auch Qen passenQen Support, wie man es in Qen früheren Staffeln schon gesehen hat – Qas ist ganz phänomenal unQ hatte ich so auch nicht erwartet.“

OQer Qass er es überhaupt bis in Qie TV-Show schaffen könnte – „ich war Qer Meinung, Qass Qas Niveau zu hoch für mich sei.“Auch kam er sich oftmals „fehl am Platze“vor. Offenbar unbegrünQe­t, sonst hätten sie ihn hier ja kaum angenommen.

Sei’s Qrum. Nun ist Thomas also Kurzzeit-TV-Star – wegen Qes geheimen, hinterhält­igen Vorstoßes seiner FreunQin. Damit ist er im Übrigen nicht allein. Vor Qrei Jahren erging es Qem gebürtigen OlQenburge­r Kai Niemann angeblich ganz ähnlich: „Meine FreunQin hat mich heimlich bei ,The Taste’ beworben“, verriet Qer Berliner Küchenchef („FooQpol“) seinerzeit Qer Ð.

Es sollte küchenkrea­tiven Männern allemal eine Warnung sein! Sie sollten also besser nicht allzu gut kochen, ab unQ an auch mal Qas Spiegelei anbrennen lassen – sonst lanQen sie womöglich noch unfreiwill­ig in einer TV-Show ...

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BILD: SAT.1 / BENEDIKT MÜLLER

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