Nordwest-Zeitung

Sorge um Berner Storchenbr­ut

TIS HCHUTZ Stürme zerstören so viele Nistplätze wie noch nie

- VON GABRIELE BODE

Die Berner Storchenst­ation sorgt sich um den Bruterfolg der Störche in der Wesermarsc­h. Nach den jüngsten Sturmtiefs im Nordwesten wurden reihenweis­e Nester zerstört.

OLDEL – Ein Jahr, in dem so viele Nester durch Sturm zerstört wurden, habe es seit dem Bestehen der Storchenst­ation noch nicht gegeben. Und die besteht immerhin schon seit einem Vierteljah­rhundert. Gut, dass es keine Verluste bei den Tieren, von denen der Großteil schon den Weg gen

Süden angetreten hat, gegeben hat, versucht Storchenva­ter Udo Hilfers der Situation noch etwas Positives abzugewinn­en. Denn eigentlich sei 2017 ein gutes Storchenja­hr gewesen.

Die Betreiber der Berner Storchenst­ation wissen jedoch momentan kaum, wo sie mit der Arbeit anfangen sollen. Allein 46 getürmt beladene Schiebkarr­en habe ein jüngst herabgestü­rztes Nest gefüllt, versucht Hilfers die ungeheure Menge von Kompost zu verdeutlic­hen, die von den Störchen im Laufe der Jahre für ihren Nistplatz zusammenge­tragen werden.

Die Sturmtiefs Sebastian und Xavier, aus verschiede­nen Richtungen blasend, ließen die Nester rund um die

Storchenpf­legestatio­n nun reihenweis­e zu Boden gehen. Mal wurde der Horst wie eine Frisbeesch­eibe durch die Luft gewirbelt, mal brachen tragende Äste oder der ganze Baum. Und allzu viel Zeit bleibt nicht, bis die ersten Tiere im Januar aus dem „Winterurla­ub“heimkehren.

NBUR gute Nester kein Bruterfolg

Sind die Nester nicht gut, gibt es keinen Bruterfolg. Da spiele es keine Rolle, dass es Wildtiere sind, hat Hilfers im Laufe der Jahre gelernt. Das Freilegen der Nester gehört darum zu den alljährlic­h wiederkehr­enden Arbeiten. Nun sind es jedoch dicke Äste, ganze Bäume und unzählige Nester

verschiede­ner Größen, die Familie Hilfers wegräumen muss, damit auch 2018 wieder ein gutes Storchenja­hr werden kann.

Störche bleiben ihrem Nistplatz treu. Ist ein Nest nur aus dem Baum gefallen, wird an derselben Stelle einfach ein neues gebaut. Fehlen jedoch tragende Äste oder der ganze Baum, sieht die Sache gleich ganz anders aus. Nicht jeder Baum ist für die Nester, die bis zu einer halben Tonne wiegen können, geeignet, sorgt sich Udo Hilfers etwas. Rückblicke­nd ist er aber froh, dass sich die Anzahl der Störche in den letzten Jahren wieder so gut erholt hat und die Wesermarsc­h das Schwerpunk­tgebiet der Weißstörch­e von ganz Niedersach­sen geworden ist.

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BILD: GABRIELE BODE Udo Hilfers von der Berner Storchenst­ation beim Aufräumen eines der kleineren Nester, die Sturmtief Xavier mitsamt dem Ast zu Boden gefegt hat.

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