Beweis-Suche im Schlick
Polizei gelingt offenbar Ermittlungserfolg in Braker Fall
Die Auswertung der Beweise wird mit Spannung erwartet. Überführen sie den Täter?
BRAKE – Der Polizei ist im Braker Missbrauchsfall offenbar ein Durchbruch gelungen: Nach Ð-Informationen haben Beamte bei einer groß angelegten Suchaktion im Schlick der Weser am Fähranleger in Golzwarden (Brake) einen Datenträger gefunden. Darauf könnte belastendes Material sein.
Bestätigen wollte das die zuständige Staatsanwaltschaft in Hannover jedoch noch nicht. „Wir haben Gegenstände geborgen“, sagte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde auf Ð-Nachfrage. Nun müsse man schauen, ob sie im Zusammenhang mit dem Fall stehen, der seit Tagen bundesweit für Aufsehen
sorgt. Ein 24-jähriger Küchenmonteur aus Brake wird verdächtigt, die vierjährige Tochter seiner Lebensgefährtin über Monate schwer sexuell missbraucht zu haben. Videos der Gräueltaten soll der Mann im Internet zum Herunterladen angeboten haben.
Am Montagabend war der mutmaßliche Täter von Polizei und Bundeskriminalamt (BKA) in Brake ( Wesermarsch) festgenommen worden. Zuvor hatte das BKA das Bild des Mädchens für die Öffentlichkeitsfahndung freigegeben.
Nach unbestätigten Ð-Informationen soll der mutmaßliche Täter geahnt haben, dass ihm die Festnahme droht. Daher soll er Datenträger mit belastendem Material vorher entsorgt haben.
Bereits am Mittwoch hatten Einsatzkräfte der Polizei nach diesen Beweisen im Umfeld der Wohnung und an der Weser gesucht.
Der Verdächtige sitzt weiter in Untersuchungshaft. Das Gericht hat es für möglich gehalten, dass der Mann weitere Taten begehen würde. Zudem sah der Haftrichter Fluchtgefahr. Den Mann erwarten bei einer Verurteilung nach Auskunft der Staatsanwaltschaft bis zu 15 Jahre Haft.
Der entscheidende Hinweis auf den mutmaßlichen Täter ging nach Recherchen der Ð auf dem Polizeirevier in Brake ein. Dort hatte ihn seine Lebensgefährtin, die Mutter des Opfers, angezeigt. Das Paar hat in einer gemeinsamen Wohnung in der Kreisstadt gelebt.
Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass es sich bei dem Mann um einen Einzeltäter handelt. Er soll keinem Kinderporno-Ring angehören.