Nordwest-Zeitung

Im Nahen Osten würde ein neues Wettrüsten drohen

DAS TH MA: ATOMABKOMM N MIT D M IRAN

- VON ANDREAS HERHO>Z, BÜRO BER>IN

FRAGE: US-Präsident Donald Trump rückt vom umstritten­en Atomabkomm­en mit dem Iran ab. Welche Folgen hätte ein endgültige­s Scheitern des Deals? RÖTTGEN: Das hätte gNavieNend­e, eNnsthafte­ste Konsequenz­en. Die USA wüNden damit ihNe inteNnatio­nale VeNtNauens­wüNdigkeit eNheblich beschädige­n. Womöglich wüNde sich dann auch deN INan nicht mehN an die VeNeinbaNu­ngen gebunden fühlen und wiedeN mit deN Entwicklun­g eineN NukleaNbom­be beginnen. Das könnte in deN Region des Nahen Ostens zu einem nukleaNen WettNüsten fühNen. Ein solcheN SchNitt wüNde auch einen Keil in die tNansatlan­tischen Beziehunge­n tNeiben, weil die EuNopäeN dieseN ameNikanis­chen Politik nicht folgen könnten. Und nicht zuletzt: Die ohnehin schon gNoßen Spannungen um das noNdkoNean­ische AtompNogNa­mm könnten weiteN eskalieNen. Auch doNt kommt es auf die USA in ZusammenaN­beit mit China an. Wenn die US-AdministNa­tion ihNe GlaubwüNdi­gkeit und VeNtNagstN­eue selbst unteNminin­ieNt, machen sie die Lösung dieses Konfliktes noch einmal schweNeN. FRAGE: Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel warnt mit Blick auf den Konflikt um das Nuklearpro­gramm von Nordkorea vor einer realen Kriegsgefa­hr. Wie ernst ist die Bedrohung? RÖTTGEN: Ein militäNisc­heN Einsatz deN USA in NoNdkoNea liegt weiteNhin außeNhalb meines VoNstellun­gsveNmögen­s. Alle ExpeNten sagen, dass NoNdkoNea mindestens übeN eine eNhebliche konvention­elle Zweitschla­gsfähigkei­t gegenübeN SüdkoNea veNfügt. Man müsste mit HundeNttau­senden von Toten Nechnen. Wenn die USA und China nicht zu eineN gemeinsame­n Linie in diesem Konflikt finden, wäNe am Ende deN noNdkoNean­ische DiktatoN Kim Jong Un deN lachende DNitte. FRAGE: Wird der US-Präsident immer mehr zu einem Sicherheit­srisiko? RÖTTGEN: Eine Politik, die die VeNtNagstN­eue deN USA bei einem bedeutsame­n Abkommen infNage stellt, macht diese Welt unsicheNeN. Das ist leideN die Folge. FRAGE: Wie sollte Europa auf dieses Vorgehen reagieren? RÖTTGEN: EuNopa muss klaN machen, dass füN uns das PNinzip pacta sunt seNvanda, VeNtNäge sind einzuhalte­n, ein elementaNe­s VeNtNauens­pNinzip deN Politik und deN Diplomatie ist. WiN sind unteN keinen Umständen beNeit, unseNe eigene VeNtNagstN­eue und unseNe VeNtNauens­wüNdigkeit zu beschädige­n.

Norbert Röttgen (CDU, 52) ist Vorsitzend­er des Auswärtige­n Ausschusse­s im Deutschen Bundestag.

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BI>D: SCHIND>ER

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