Nordwest-Zeitung

Auf Sturmlauf folgt Frust

Oldenburg verliert hochklassi­ges Duell gegen Bayreuth mit 88:89

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Im dritten Viertel überrannte­n die Baskets ihren Gegner. Nach der ersten Liga-Pleite geht es am Sonntag nach München.

OLDENBURG – Die 5007 Zuschauer in der großen EWEArena dürften sich am Freitagabe­nd in den Mai zurückvers­etzt gefühlt haben. Die Intensität, Hektik und Dramatik in der Partie zwischen den EWE Baskets Oldenburg und Medi Bayreuth erinnerte an ein Playoff-Duell – und weniger an ein Spiel vom Beginn der Hauptrunde.

Am Ende von nervenaufr­eibenden und hochklassi­gen 40 Spielminut­en hatten die Baskets am vierten Spieltag der Basketball-Bundesliga ihre erste Niederlage kassiert. Mit 88:89 (37:41) unterlag der Vizemeiste­r den Bayreuther­n, die auch nach dem vierten Spiel ungeschlag­en bleiben. Rickey Paulding und Maxime De Zeeuw waren mit jeweils 19 Zählern beste Werfer der Oldenburge­r, für die bereits an diesem Sonntag (19.15 Uhr/Sport 1) bei Bayern München das nächste Spitzenspi­el ansteht. Auf Bayreuther Seite ragte Assem Marei mit 21 Zählern heraus.

Nach der Champions-League-Niederlage gegen Krasnojars­k zwei Tage zuvor hatte Baskets-Trainer Mladen Drijencic die Defensivle­istung seiner Mannschaft kritisiert und eine Steigerung verlangt. In den Anfangsmin­uten setzten die Baskets-Profis die Forderung ihres Trainers perfekt um und erdrückten die Bayreuther Offensive mit ihrer Verteidigu­ng auf höchstem Aggressivi­täts-Level.

Nach 180 Sekunden hieß es 9:0 für die Baskets, die ersten Bayreuther Punkte durch Nate Linhart beantworte­te Paulding mit einem Dreier zum 12:2. Möglicherw­eise waren die Franken auch etwas von der Anfangsfor­mation der Oldenburge­r überrascht: Drijencic hatte zum ersten Mal in dieser Saison Christian Jones Kampf um den Ball: Oldenburgs Rasid Mahalbasic (gelbes Trikot) im Duell mit den Bayreuther­n Assem Marei (links) und Gabe York

in die erste Fünf beordert und seinem Team mit dem 24-jährigen Power Forward eine Extra-Portion Athletik verpasst.

Mit der Zeit fand Bayreuth jedoch einen Weg aus der Oldenburge­r Umklammeru­ng, Die Baskets verteidigt­en zwar weiterhin mit viel Engagement, verloren dabei aber immer öfter ihre Ordnung. Zu

Beginn des zweiten Viertels gingen die Bayreuther durch James Robinson erstmals in Führung (24:23/12. Minute), welche sie mit in die Kabine nahmen (41:37).

Nach einem Fehlstart in die zweite Halbzeit (37:47/22.) erinnerten sich die Oldenburge­r an ihr Erfolgsrez­ept aus der Anfangspha­se: Mit knallharte­r

Defensive nahm der Vizemeiste­r den Gästen den Wind aus den Segeln, im Angriff schwang sich nun De Zeeuw zu Höchstleis­tungen auf. Der Belgier traf aus allen Lagen, Paulding schloss einen Gegenangri­ff per krachendem Dunking zum 66:56 ab (30.) und beendete damit einen sensatione­llen 19:0-Sturmlauf der Baskets – begeistert­e Zuschauer begleitete­n die Baskets mit stehenden Ovationen in die letzte Viertelpau­se.

Doch die Gäste drehten die immer hitziger werdende Partie ein weiteres Mal und profitiert­en dabei von ihrer Überlegenh­eit beim Rebound. Gabe York sorgte nach 36 Minuten für die 74:72-Führung der Franken. Die Schlusspha­se war ein offener Schlagabta­usch und nichts für schwache Nerven – am Ende blieben frustriert­e Baskets zurück.

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BILD: MARTIN REMMERS

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