Nordwest-Zeitung

Diese Muskeln sind kein Zufall

Mesrice Laass internatio­nal erfolgreic­h – Ziel: Wettkampf in Las Vegas

- VON PATRICK BUCK

Auf dem Julius-MosenPlat> musste die Poli>ei als „Puffer: ran. Zuh?rer ;lie;en aus.

OLDENBURG/MG – Nichts für schwache Nerven und gute Ohren war der Wahlkampfa­uftritt der „Deutschen Mitte“(DM) am Freitag auf dem Julius-Mosen-Platz. Während Marcel Wojnarowic­z (Band „Die Bandbreite“) auf der Lkw-Bühne krude Verschwöru­ngstheorie­n rappte und DM-Vorsitzend­er Christoph Hörstel seine vor allem antiamerik­anisch geprägten Botschafte­n lautstark präsentier­te, hielt ein schwarz vermummter Antifa-Block mit dröhnenden Tröten dagegen – weil man diese Partei unter anderem Reichsbürg­ern nahe wähnt. Leidtragen­de waren in erster Linie Anwohner – und mehr als zwei Dutzend Polizisten, die sich als Puffer zwischen den Gruppen platziert hatten. Gut eineinhalb Stunden erwies sich dieser Wahlkampft­ermin als Widerstrei­t zwischen Diesen und Jenen, es wurde gewettert und auf niedrigem Niveau – beiderseit­s – beleidigt. Sonstige Zuhörer gab’s nur eine Handvoll – fraglich bleibt, ob weitere von der „akustische­n Gewalt“abgehalten wurden oder Formulieru­ngen wie „Migrations­waffe“, „Hochverrat­spolitik der Bundesregi­erung“, „Energieund Bankenkart­elle“schlicht nicht interessie­rten.

Der 26-Jährige tritt in der Klasse „Men’s Physique: an. Die Muskel;erge eines Body;uilders <ären nichts f=r ihn.

OLDENBURG – Ist es das wert? Nur wenige Kohlenhydr­ate am Tag, penible Ernährungs­regeln, andauernde­s Training? Nur um so auszusehen? Maurice Laass würde diese Fragen allesamt bejahen. Seinen Körper in Form zu bringen ist für den 26-jährigen Oldenburge­r eine persönlich­e Herausford­erung. Eine, die er mit messbarem Erfolg meistert. Im vergangene­n Jahr war er Deutscher Meister, in diesem Jahr holte er bereits zwei Bronze-Medaillen bei internatio­nalen Wettbewerb­en.

Laass’ einzelne Muskelpart­ien sind sehr gut zu erkennen – sofern er den Oberkörper freilegt. Trägt er ein Shirt, fallen allenfalls die kräftigen Oberarme ins Auge. Denn der Oldenburge­r tritt in der Disziplin „Men’s Physique“an. Deren Kriterien sehen eine athletisch­e Figur vor und keine Muskelberg­e, wie sie beim klassische­n Bodybuildi­ng angestrebt werden. „Ich würde mich niemals nur mit einem kleinen Slip auf die Bühne stellen“, beschreibt Laass einen Vorteil seiner Variante, bei der er sich mit Shorts präsentier­en kann. Ausgezeich­net: Maurice Laass präsentier­t seine Bronze-Medaille, die er bei der „Arnold Classic Europe“in Barcelona gewann.

Eigentlich war der in Gifhorn geborene und aufgewachs­ene Laass von Haus aus Fußballer. Mit 14 verletzte er

sich aber schwer am Knie. In der Reha lernte er den Kraftsport kennen – und kam davon nicht mehr los. Da er mit

19 Jahren zur Bundeswehr ging, passte eine gewisse Fitness auch zu seinem Beruf. Inzwischen hat er die Offiziersl­aufbahn bei der Marine eingeschla­gen. Er diente auf dem Ausbildung­sschiff „Gorch Fock“und war mit der Fregatte Lübeck auf Anti-Piraten-Mission vor Afrika unterwegs. 2015 zog er nach Oldenburg. Im Rang eines Leutnants zur See studiert der 26Jährige derzeit Nautik an der Jade Hochschule in Elsfleth.

Seit er zur Uni geht, hat er auch mehr Zeit für Wettkämpfe. Bei seinen ersten großen Vergleiche­n wurde er 2016 erst Berliner und dann Deutscher Meister. „Gleich der Jackpot.“Laass schätzt vor allem die Teamarbeit, organisier­t Treffen oder unterricht­et andere im Bereich der richtigen Präsentati­on des Körpers. Denn auch wenn der Sport nach Soloprojek­t aussieht: „Spätestens bei der Bräunungsf­arbe auf dem Rücken brauche ich Hilfe“, grinst Laass.

Dieses Jahr läuft sehr gut für ihn. Zwei Bronzemeda­illen bei europäisch­en Wettbewerb­en konnte er holen, unter anderem in Barcelona bei der „Arnold Classic Europe“– benannt nach Schwarzene­gger. Ende Oktober und Ende November stehen weitere Vergleiche in Rom und Mailand an. Schafft er es dort aufs Treppchen, bekommt er die Lizenz, sich weltweit in der Eliteklass­e zu präsentier­en. Sein Traum ist die Bühne in Las Vegas. Dafür würde Laass auch weiterhin auf Kohlenhydr­ate verzichten.

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BILD: PRIVAT

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