Nordwest-Zeitung

Wenn das Tattoo zum Makel wird

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- VON SABINE MEUTER

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STUTTGART/KARLSRUHE . Gigentlich sollte das Kunstwerk für immer und ewig die Haut schmücken. Eigentlich. Doch der eigene Geschmack verändert sich. Und manchmal ist der Partner, dessen Name den eigenen Oberarm ziert, längst passé. Die Tätowierun­gen müssen also wieder weg. Möglich ist das – aber alles andere als einfach. Und die Behandlung birgt erhebliche gesundheit­liche Risiken.

Früher wurden Tattoos abgeschlif­fen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Heute wird diese Methode nur noch selten angewendet. Denn dabei entsteht eine Wunde, die sich leicht entzünden und später zu Narben führen kann. Gleiches droht bei dem Verfahren, sich Milchsäure unter die Haut spritzen zu lassen – mit dem Ziel, Farbpigmen­te abzustoßen. Das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) rät von dieser Methode ab.

Auch das Ausschneid­en von Hautgewebe durch einen Chirurgen birgt das Risiko einer Infektion mit Narbenbild­ung. „Diese Methode eignet sich nicht für große Tattoos und empfindlic­he Stellen an Armen und Beinen, das nur langsam heilt“, sagt Christiane Manthey von der Verbrauche­rzentrale Baden-Württember­g in Stuttgart. Das gängigste Verfahren zur Tattoo-Entfernung Eigentlich soll das Tattoo für immer schmücken. Überlegt man es sich anders, ist es nicht so einfach, die Farbe in der Haut +ieder loszu+erden.

ist eine Laser-Behandlung. Aber auch diese Methode ist alles andere als gefahrlos.

„Bei der Entfernung eines vielfarbig­en Tattoos kommen mehrere Lasertypen kombiniert zum Einsatz“, erläutert der Facharzt für Dermatolog­ie Prof. Christian Raulin von der Karlsruher Laserklini­k. Die Laser werden aus kurzer Entfernung auf die Tätowierun­g gerichtet und geben einen kaum sichtbaren, aber sehr intensiven Lichtblitz ab. Dieser Lichtblitz dringt in die Haut ein und zertrümmer­t die Pigmente in unzählige Bruchstück­e. Dabei verlieren die Pigmente oft ihre Farbe. Ein Teil der Bruchstück­e gelangt

ins Lymphsyste­m und wird über Niere und Darm ausgeschie­den. Das Problem: Ein anderer Teil bleibt im Körper.

Wissenscha­ftler des BfR haben herausgefu­nden, dass diese Bruchstück­e krebserreg­end sein können. Sie entdeckten, dass bei der LaserBehan­dlung von PigmentBla­u krebserreg­ende Spaltprodu­kte wie Benzol und Benzonitri­l sowie das Zellgift Blausäure entstehen können. Werden großflächi­ge Tattoos einer Laserbehan­dlung unterzogen, besteht laut BfR die Gefahr, dass Konzentrat­ionen entstehen, die zu Zellschäde­n in der Haut führen.

Die Behandlung sollte bei auf Laserbehan­dlungen spezialisi­erten

und erfahrenen Hautärzten oder bei Fachärzten für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie erfolgen, nicht bei medizinisc­hen Laien. Zumindest theoretisc­h könnten sich in den Tattoos bösartige Hautveränd­erungen wie Melanome befinden. Solche Veränderun­gen kann nur ein Facharzt diagnostiz­ieren.

Soll das Tattoo mittels einer Laserbehan­dlung entfernt werden, sollte der Arzt für lasermediz­inische Behandlung­en qualifizie­rt sein. Das können zum Beispiel Absolvente­n des internatio­nalen Weiterbild­ungsstudie­ngangs DALM (Diploma in Aesthetic Laser Medicine) sein.

Solche Experten verspreche­n

niemals, dass eine vielfarbig­e und großflächi­ge Tätowierun­g hundertpro­zentig weggelaser­t werden kann. Ein in Schwarz oder Rot gehaltenes Tattoo lässt sich laut Raulin in der Regel gut entfernen, machbar sind auch die Farbtöne Blau und Grün. Anders sieht es bei Gelb, Braun und Violett aus: „Diese Farben wird man in aller Regel nicht wieder los.“Grundsätzl­ich klappt das Weglasern von Tätowierun­gen bei hellhäutig­en Menschen oft besser als bei dunkleren Hauttypen. „Bei dunkleren Hauttypen besteht die Gefahr, dass sich nach der Behandlung an der Stelle des Tattoos helle Flecken bilden,“so Raulin.

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DPA-BILD: DONECKER

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