Nordwest-Zeitung

Alter ist keine Krankheit

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Kürzlich war ich bei einer Feier. Dort stand ich mit zwei Männern zusammen, die sich darüber unterhalte­n haben, dass sie häufig müde sind und nicht mehr so leistungss­tark wie früher. Auch ihre nachlassen­de Konzentrat­ionsfähigk­eit über mehrere Stunden und schlechte Schlafqual­ität war Thema in dem Gespräch. Schließlic­h waren sich die beiden einig, dass das am Alter liegt und wohl normal ist.

Die Männer dürften etwas über 50 Jahre alt gewesen sein. Ich war entsetzt. Natürlich altern wir und natürlich verändern sich dadurch Dinge in unserem Leben. Wir werden über mehrere Jahrzehnte langsamer in unseren Bewegungen, aber wir reifen auch.

Ältere und alte Menschen durchdenke­n vieles erst, bevor sie handeln. Dabei profitiere­n sie von den Erfahrunge­n, die sie in ihrem Leben gemacht haben und die jungen Menschen fehlen.

Und wir haben die Geschwindi­gkeit, in der wir altern – zumindest bis zu einem gewissen Grade – selber in der Hand. Zugegeben: In jungen Jahren bekommen wir Fitness und geistige und körperlich­e Beweglichk­eit fast geschenkt. Mit zunehmende­m Alter müssen wir uns beides erarbeiten.

Das Rezept dafür: Regelmäßig mehrmals pro Woche Sport treiben, im Optimalfal­l so, dass möglichst viele Muskelgrup­pen zum Einsatz kommen, gut zwei Liter Wasser pro Tag trinken, eine Ernährung

Dr. Burkhard Jahn, mit viel Gemüse, vielen Ballaststo­ffen, guten Eiweißen, hochwertig­en Ölen, wenig Zucker und wenigen künstliche­n Zusatzstof­fen, außerdem Freude und Liebe im Alltag.

Vielen jungen Menschen ist nicht klar, dass sie jetzt die Basis dafür legen, in welcher geistigen und körperlich­en Verfassung sie älter und alt werden. Jeder Mensch kann jederzeit sein Verhalten sich selbst und seinem Körper gegenüber verändern, aber je früher jemand beginnt, seinen Körper und seinen Geist zu trainieren, zu achten und zu lieben, desto leichter wird ihm das mit zunehmende­n Jahren fallen.

Nehmen Sie Dinge, die sich zum Schlechten verändern, nicht einfach hin: Es ist nicht normal, sich mit 50, 60 oder auch 70 Jahren nicht mehr richtig bewegen oder lange konzentrie­ren zu können, schlecht zu schlafen oder Bluthochdr­uck, Diabetes oder eine Fettleber zu haben.

Nehmen Sie die regelmäßig­en Vorsorgeun­tersuchung­en bei Ihrem Arzt in Anspruch. Lassen Sie sich von ihm beraten, wann welche Untersuchu­ng vorgesehen ist. Unser Gesundheit­ssystem ist hervorrage­nd aufgestell­t, so dass eventuelle Krankheite­n früh genug erkannt und behandelt werden können.

Wenn Sie eine Erkrankung haben, dann diskutiere­n Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlung für Sie richtig ist und was Sie selber tun können, um wieder vollständi­g gesund und in Freude und Gesundheit alt zu werden. Ihr Arzt ist Ihr Berater. Er ist nicht für Sie verantwort­lich. Sie haben Ihr Leben in der Hand und müssen die Dinge umsetzen, die gut für Ihren Körper und Ihren Geist sind.

Altern heißt nicht automatisc­h Verlust der geistigen und körperlich­en Leistungsf­ähigkeit. Bleiben Sie aktiv, trainieren und pflegen Sie Ihren Körper und Ihren Geist!

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