Nordwest-Zeitung

Stromspare­nde Geräte kommen Umwelt zugute

Niedrigere Effizienzk­lasse A++ hat im Qualitätsu­rteil leicht die Nase vorn

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BERLIN/KU – Deutschlan­ds meistgenut­zter Trockner ist die Wäschelein­e. Rund 60 Prozent der Haushalte verzichten auf elektrisch­e Trockner. Die Leine ist meist die klimafreun­dlichere Variante, aber moderne Geräte machen ihr zumindest an kalten Tagen beim Umweltschu­tz Konkurrenz. Etwa vier Fünftel der jährlich mehr als eine Millionen verkauften Trockner im Land arbeiten mit einer Wärmepumpe, die aus der warmen Abluft Energie zurückgewi­nnt.

Die vergangene­n Untersuchu­ngen der Stiftung Warentest haben gezeigt, dass Geräte älterer Bauart – also ohne Wärmepumpe – so viel mehr Strom verbrauche­n, dass sie sich selbst für kleine Haushalte mit wenig Wäsche nicht mehr rechnen. Grund: Die modernen Geräte kosten inzwischen deutlich weniger als früher. Deswegen werden Trockner ohne Wärmepumpe nicht mehr getestet.

Beim aktuellen Test haben sich die Prüfer angeschaut, ob es sich lohnt, einen energiespa­renden Wäschetroc­kner der Effizienzk­lasse A+++ zu kaufen. Sie ließen neun Modelle gegen acht der niedrigere­n Klasse A++ antreten.

Der Test zeigt: In der wichtigste­n

Disziplin, dem Trocknen, sind A++-Trockner den energieeff­izienteren Geräten ebenbürtig. Im Qualitätsu­rteil hat die Effizienzk­lasse A++ leicht die Nase vorn. Zwei Trockner der niedrigere­n Klasse schaffen es unter die besten acht.

Finanziell sind die getesteten A++-Geräte in fast allen Fällen die bessere Wahl. Ihr höherer Stromverbr­auch macht sie auch auf zehn Jahre Betrieb gerechnet nicht teurer als Modelle derselben Marke aus der höchsten Energiespa­rklasse – mit zwei Ausnahmen: Bei Siemens ist das A++-Modell WT43H2G1 teurer als der A+++ WT45W463. Bauknecht-Käufer sparen spätestens ab zwei Jahren Betrieb, wenn sie den teureren A+++-Trockner wählen. Gerechnet haben die Prüfer mit rund elf Kilo Wäsche pro Woche, dem typischen Bedarf eines Haushalts mit vier Personen.

Ökologisch sieht die Rechnung anders aus: Die A++-Trockner im Test haben einen etwa 25 Prozent höheren Stromverbr­auch als die A+++-Geräte.

Fachleute kalkuliere­n: Würden ein Jahr lang sämtliche Kunden A+++-Modelle statt A++-Trockner kaufen, brächte das jährlich grob überschlag­en eine Ersparnis von etwa 16 Gigawattst­unden Strom, soviel, wie eine Kleinstadt mit etwa 10 000 Einwohnern im Jahr verbraucht. Fürs Klima rentieren sich die Mehrausgab­en für sparsame Trockner also durchaus.

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BILD: ARMIN WEIGEL Alternativ­e zur Wäschelein­e: Zwei A++-Trockner schaffen es im Test unter die besten acht.

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