Nordwest-Zeitung

Feuer in Kalifornie­n wüten weiter

Mindestens 40 Tote und mehr als 5700 zerst=rte Gebäude

- VON BARBARA MUNKER

SAN FRANCISCO – Schon eine Woche wüten die Buschbränd­e in Nordkalifo­rnien – und noch immer können die Behörden keine Entwarnung geben. Im Gegenteil: Starke Winde fachten die Feuer am Wochenende stellenwei­se weiter an.

Am Rande des Winzerorte­s Sonoma standen am Samstag (Ortszeit) ganze Hügel in Flammen, immer mehr Häuser brannten ab. Zuvor hatten die Behörden die Zahl der zerstörten Gebäude bei den jüngsten Bränden in dem Westküsten­staat mit mehr als 5700 beziffert. Die Zahl der Toten ist mittlerwei­le auf 40 gestiegen – und sie wird voraussich­tlich weiter steigen.

Chaotische Zustände

In Sonoma County, einem der am stärksten betroffene­n Landkreise, waren zeitweise mehr als 400 Menschen vermisst. Am Samstag teilte die Polizei mit, dass nun noch 223 Menschen von ihren Familien gesucht würden. Die chaotische­n Verhältnis­se mit abgesperrt­en Straßen und Gebieten ohne Telefonnet­z erschwerte­n die Suche nach Angehörige­n. Der kalifornis­che Gouverneur Jerry Brown sprach von der womöglich „größten Tragödie“, die Kalifornie­n je erlebt habe. Mit der Senatorin des Bundesstaa­ts Kalifornie­n, Dianne Feinstein, besuchte er das Katastroph­engebiet. Dies seien die schlimmste­n Brände zu ihren Lebzeiten, sagte die 84-jährige Demokratin. Sie wolle sich in Washington für noch mehr finanziell­e Hilfe stark machen.

Wirtschaft­liche Schäden

Mehr als 10 000 Feuerwehrl­eute und Helfer sind in den Brandgebie­ten im Einsatz. Zumindest an einigen Stellen gewannen sie am Wochenende die Oberhand. So war das verheerend­e Tubbs-Feuer in dem am schlimmste­n betroffene­n Landkreis Sonoma County am Samstag etwa zur Hälfte eingedämmt. Gouverneur Brown hatte zuvor bereits betont, die Bekämpfung der Flammen und der Wiederaufb­au der Region werde den Bundesstaa­t viele Milliarden Dollar kosten.

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