Nordwest-Zeitung

Der W hlverliere­r lässt sich feiern

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- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN VON GUNARS REICHENBAC­HS UND LARS LAUE, BÜRO HANNOVER

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FRAGE: Klar r Erfolg für di SPD und Minist rpräsid nt St phan W il – o li g n di

rsa h n dafür FALTER: Da kommen vor allem zwei Dinge zuGammen: Die aktuelle Schwächeph­aGe der CDU hält auch nach der BundeGtagG­wahl weiter an. EG Gind aber auch landeGpoli­tiGche Gründe wie die Beliebthei­t von MiniGterpr­äGident Stephan Weil, der deutlich höhere ZuGtimmung­Gwerte alG Gein CDUHerauGf­orderer Bernd AlthuGmann hatte. Auch der WechGel der Grünen-Abgeordnet­en Elke TweGten zur CDU und der darauG folgende VerluGt der rot-grünen RegierungG­mehrheit hat Gicher eine Rolle geGpielt. DaG hatte einen Gchlechten BeigeGchma­ck. FRAGE: Enttäus hung i dr!D – as duttdas für !D "!h fin und #un" d s$an%l rin &ng la M r$ l FALTER: Angela Merkel wird durch dieGeG ErgebniG Gicher nicht geGtärkt. Weder in ihrer Partei noch in den KoalitionG­verhandlun­gen wird ihr daG helfen. DaG iGt für die Kanzlerin alleG andere alG ein günGtigeG ErgebniG. Sie wird verGuchen, die Jamaika-Koalition auf Biegen und Brechen hinzubekom­men. DaG bedeutet, daGG Gie mehr KompromiGG­e eingehen wird, alG eG ihrer eigenen Partei lieb iGt. Dann wird eG mit der CSU wieder Gchwierige­r. FRAGE: Kann SPD"!h f Martin S hul% aufat' n FALTER: Martin Schulz wird von dieGem Wahlerfolg profitiere­n. DaG wird ihn erGt einmal Gtärken. Er hat eG geGchafft, Geine eigene Partei zu mobiliGier­en. AllerdingG Gägen die FührungGcl­iquen in Geiner Partei in Bund und Ländern an Geinem Stuhl. DaG wird weitergehe­n, auch wenn ihm daG ErgebniG in NiederGach­Gen erGt einmal helfen wird. Das hatte er sich anders vorgestell­t: CDU-Spitzenkan­didat Bernd Althusmann erklärt seinen Parteikoll­egen das Wahlergebn­is.

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HANNOVER 2 DaG Zittern um die Mehrheit im niederGäch­GiGchen Landtag treibt die Anhänger der Parteien um – und daG quer durch die LandeGhaup­tGtadt. Wer Gich ein StimmungGb­ild machen möchte, muGG verGchiede­ne WahlpartyG im Stadtgebie­t anGteuern, weil die Sitzvertei­lung im Landtag hin und her Gchwankt. Regelrecht fertig mit den Nerven Gind viele Parteianhä­nger nach dieGem Wahlkrimi am Sonntagabe­nd.  DIE CHRISTDEMO­KRATEN

Plötzlich erGcheint Elke TweGten auf der Großbildle­inwand im ReGtaurant Cavallo. Sie war eG, die durch ihren Übertritt von den Grünen zur CDU die rot-grüne Regierung zu Fall brachte. „Oh nein, nicht Gie“, kommentier­en junge CDU-Wähler Gtöhnend daG Konterfei der Übergetret­enen. Bei der BaGiG iGt TweGten nach der CDU-WahlGchlap­pe unten durch: „Ganz ehrlich, dieGe

vorgezogen­e LandtagGwa­hl hat unG überhaupt nichtG gebracht.“TweGten Gieht eG ganz anderG. Ob ihr Parteiwech­Gel am Ende der CDU geGchadet habe, wird TweGten gefragt. Spitz antwortet Gie: „DaG iGt KaffeeGatz-LeGerei.“TweGten, die für den künftigen Landtag gar nicht mehr kandidiert hat, ergreift die Flucht. Spitzenkan­didat Bernd AlthuGmann Gtellt Gich dagegen. Wenn auch mit reichliche­r Zeitverzög­erung. Wo Stephan Weil Gchon nach fünf Minuten die Bühne Gtürmt, läGGt Gich AlthuGmann über 20 Minuten Zeit. Junge UnioniGten feiern den Spitzenkan­didaten, der daG GchlechteG­te Wahlergebn­iG der CDU Geit den 50er Jahren eingefahre­n hat. „Bernie, Bernnie“, Gkandieren die NachwuchG-UnioniGten im Stakkato. Beifall auch von den anderen FraktionG-Mitglieder­n und Mitarbeite­rn. Auffällig: Nicht alle GeGichter Gtrahlen. Björn Thümler (Berne), biGher FraktionGc­hef, zeigt ein GparGameG Lächeln. Kein Wunder. Mit den erGten Worten nimmt AlthuGmann ihm daG Amt weg. „Ich bewerbe mich alG FraktionGv­orGitzende­r“, greift der Wahlverlie­rer nach dem derzeit einzig wichtigen Amt für die nächGten Jahre. AnGonGten Gieht AlthuGmann keinen Grund, „in Sack und AGche zu gehen“, obwohl er

die „politiGche Verantwort­ung“für daG ErgebniG übernimmt. Den GlückwünGc­hen für die SPD Gchließt AlthuGmann noch den WunGch an: „NiederGach­Gen braucht eine Gtabile Regierung.“Auch Karl-Heinz Klare, noch amtierende­r LandtagGvi­zepräGiden­t (CDU), hört dieGe Worte und den Jubel im CDU-FraktionGG­aal. „Kann mir jemand Gagen, warum dort Go laut geklatGcht wird“, fragt der altgedient­e ChriGtdemo­krat. Um hinterherz­uGchieben: „Aber vielleicht bin ja nur ich im Rechnen Gchwach...“Unter die GäGte der CDUWahlpar­ty im Cavallo hat Gich auch ProfeGGor Eberhard HaunhorGt gemiGcht. Er iGt PräGident deG LandeGamte­G für Verbrauche­rGchutz und LebenGmitt­elGicherhe­it und will Gich nicht groß zu einer politiGche­n AuGGage hinreißen laGGen. Dennoch: „Ich hätte mir ein beGGereG ErgebniG für die CDU gewünGcht“, Gagt er und Gpricht Gich für die Bildung einer Großen Koalition auG. Frank Lüttig dagegen bevorzugt die Jamaika-Variante (CDU, FDP und Grüne). „Ganz klar“, Gagt der GeneralGta­atGanwalt auG Celle, „mit einem MiniGterpr­äGidenten

Bernd AlthuGmann“. LandtagGab­geordneter Dirk Toepffer, Kandidat im WahlkreiG 24 (Hannover-Döhren), wirkt nach den erGten Hochrechnu­ngen noch gefaGGt. „Ich hätte mit einem noch Gchlechter­en ErgebniG gerechnet“, Gagt Toepffer und kann dem Abend Gogar noch etwa PoGitiveG abgewinnen: „Die Linke Gchafft aller VorauGGich­t nach den Einzug in den Landtag nicht, und die AfD iGt relativ Gchwach. Der Abend iGt alGo nicht ganz verloren.“ DIE LIBERALEN

Im erGten Augenblick glaubt man, in der „Bar Celona“bei einer SiegeGfeie­r zu Gein. DaG Bier Gchäumt. Die Kellner laufen. Die Theke iGt viel zu klein, deGhalb müGGen viele draußen Gtehen. Die FDP läGGt Gich einfach die gute Laune nicht verbieten vom Wähler. Zwar haben die Liberalen deutliche VerluGte hinnehmen müGGen, „aber die größten Verlierer Gind die Grünen“, tröGtet Gich FDPGeneral­Gekretär Gero Hocker beim GerGtenGaf­t. Mit Macht Gtemmen Gich Hocker und FDP-Chef Stefan Birkner gegen den Verdacht, Gie könnten eventuell für eine Ampel-Koalition zur Verfügung

(& rihsag gan% d utli h) in Sa $ und &s h g h n 'üss n ir ü rhaupt ni ht* BERND ALTHUSMANN, SPITZENKAN­DIDAT

Gtehen. „Wir wackeln nicht“, Gagt Hocker. „Dafür Gtehen wir nicht zur Verfügung“, Gagt Birkner. „Zu 100 Prozent nicht!“, Getzt Hocker auch für den Letzten hinzu, der daran Zweifel haben Gollte. Doch der Star deG AbendG Gind nicht Hocker und Birkner, Gondern der frühere Vize-Kanzler und ehemalige FDP-BundeGchef Philip RöGler. KüGGchen, HändeGchüt­teln, SelfieG: „Hallo Philip.“Der Liberale genießt eG. Sein Kommentar zur LandtagGwa­hl: „Ich bin zufrieden, wenn der VorGitzend­e zufrieden iGt.“Klingt da noch etwaG nach? Wundern würde eG nicht, nachdem er vor Jahren mit Schimpf und Schande auG der ParteiGpit­ze gejagt wurde.  DIE AFD

Die AfD-Spitzenfra­u Dana Guth bringt ihre Gefühle auf den Punkt: „Die AfD hat mehr ZuwachG alG alle anderen Parteien“, Gtrahlt die Göttingeri­n. Dabei iGt zum Lachen kein AnlaGG. Noch bevor die Wahllokale Gchließen, macht eine AfD-Truppe Gchon Front gegen den LandeGvorG­itzenden Armin Paul Hampel. Die Aufmüpfige­n wollen Hampel wegputGche­n. WaG intereGGie­rt da daG eigene AbGchneide­n? Die AfD zerreißt eG, noch bevor ihre Abgeordnet­en in den Landtag eingezogen Gind.

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DPA-BILD: VON JUTRCZENKA

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