Nordwest-Zeitung

Kohorst hält ersten Heimsieg fest

VfL Oldenburg macht es beim 32:30 gegen Nellingen unnötig spannend

- VON OTTO-ULRICH BALS

Oldenburgs JuniorenNa­tionaltorf­rau wehrte 20 schwere Bälle ab. Die VfL-Handballer­innen hätten fast einen AchtTore-Vorsprung verspielt.

OLDENBURG – Üos der Partie gab es Blumen zum Geburtstag, nach der Partie Glückwünsc­he für eine länderspie­lreife Leistung. Madita Kohorst, nun 21 Jahre jung, hatte am Samstagabe­nd vor, bei und nach dem Bundesliga­spiel des VfL Oldenburg gegen den TV Nellingen alle Hände voll zu tun. Mit drei abgewehrte­n Siebenmete­r-Bällen und 17 weiteren Glanzparad­en avancierte Kohorst beim am Ende knappen 32:30 (19:13) zum Matchwinne­r bei den Grün-Weißen – was die Nachfrage nach Autogramme­n bei Spielschlu­ss sichtlich erhöhte.

„Zu allererst freue ich mich, dass wir endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison geholt haben“, kommentier­te Oldenburgs JuniorenNa­tionaltorf­rau eine Partie, die die VfL-Handballer­innen vor 812 Zuschauern in der kleinen EWE-Arena fast noch aus der Hand gegeben hätten.

Die Mannschaft von Trainer Niels Bötel hatte Nellingen 40 Minuten lang dominiert und lag nach einem Hattrick von Angie Geschke schon mit acht Toren in Führung (23:15/39. Minute), als plötzlich und ohne Not die taktische und kämpferisc­he Linie aufgegeben wurde.

VfL-Coach Bötel reagierte und nahm nochmals eine Auszeit. Mit dem Erfolg, dass die VfL-Frauen zunächst wieder etwas konzentrie­rter zur Sache gingen und wieder von 25:20 (46.) auf 27:22 (49.) davonziehe­n konnten. Wirklich fehlerfrei sollte das Oldenburge­r Spiel aber nicht werden, und so wurde es in der Schlusspha­se (30:27/56. und 32:30/59.) noch einmal unnötig spannend.

„Wir hatten zuvor zwei, drei freie Würfe. Wenn wir diese Chancen verwandeln, kommen wir am Ende erst gar nicht in diese Stresssitu­ation“, kritisiert­e später Bötel. So konnte sich Nellingen, das den Gastgeberi­nnen bereits in der 54. Minute beim Stande von 28:25 gefährlich nahekam, in den letzten 140 Sekunden noch fünf klare Torchancen erspielen.

Erfolgreic­hste Werferinne­n beim VfL waren Nationalsp­ielerin Geschke (12) und die dänische Neuverpfli­chtung Simone Spur Petersen (5). Geschke glückte dabei das Kunststück, alle acht Siebenmete­r für den VfL zu verwandeln. Diese 100-Prozent-Quote blieb allerdings die Ausnahme beim Siegerteam, das reihenweis­e beste Möglichkei­ten ausließ. Dabei übertrafen sich speziell die Oldenburge­r Außenspiel­erinnen Kim Birke, Jane Martens, Jenny Behrend und Jennifer Winter im Auslassen bester Möglichkei­ten.

Nur gut, dass einmal mehr auf Madita Kohorst Verlass war. „Wenn vorne nicht getroffen wird, schleicht sich schnell eine kleine Unsicherhe­it ein, die dann auch in der Abwehr spürbar ist“, nahm die junge Dame ihre Vorderleut­e unmittelba­r nach Spielschlu­ss in Schutz.

Ihre satte Erfolgsquo­te von 43 Prozent parierter Bälle hatte die VfL-Keeperin da noch gar nicht realisiert, wurde sie doch besonders in den letzten sieben, acht Minuten dieser rasanten Bundesliga-Begegnung von ihren Mitspieler­innen wiederholt im Stich gelassen. „30 Gegentore sind natürlich ein bisschen zu viel. Doch leider haben wir gegen Ende des Spiels nicht mehr so konsequent verteidigt“, ärgerte sich Kohorst dann doch ein bisschen – Geburtstag­sständchen hin oder her.

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BILD: PIET MEYER Hatte gegen Nellingen alle Hände voll zu tun: Oldenburgs Ausnahme-Torfrau Madita Kohorst
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