Nordwest-Zeitung

Ibrahim Temin sorgt für Gänsehautg­efühl

Angreifer führt VfB zum ersten Sieg unter Trainer Ehlers – Gelb-Rot für Franziskus trübt Freude

- VON WOLFGANG WITTIG

Der VfB-Wirbelwind spielte trotz einer Verletzung. Seine beiden Tore leiteten den 4:0-Sieg im Kellerduel­l mit Eutin ein.

OLDENBURG – Gefühlt eine Ewigkeit ist es her, dass es nach einem Heimspiel des VfB Oldenburg zufriedene Gesichter bei den Gastgebern gab – an diesem Sonntag hatte das elende Warten auf den Befreiungs­schlag in der FußballReg­ionaliga ein Ende. Das Team von Cheftraine­r Stephan Ehlers setzte sich im Kellerduel­l vor 1305 Zuschauern im Marschwegs­tadion gegen Schlusslic­ht Eutin 08 mit 4:0 (2:0) durch.

„Dieser Sieg war enorm wichtig für uns. Die Mannschaft war sich dessen bewusst und hat entspreche­nd über 90 Minuten agiert“, meinte Ehlers, für den es im siebten Spiel (zuvor je drei Remis und Niederlage­n) der erste dreifache Punktgewin­n war. Der zweite Saisonsieg war zugleich der erste auf eigenem Platz – zuletzt hatte der VfB unter Ehlers-Vorgänger Dietmar Hirsch Mitte August bei Altona 93 gewonnen (2:1).

Dabei hatten es sich die Gastgeber nach der frühen 1:0-Führung durch Ibrahim

Temin (6. Minute) und zwei weiteren Chancen von Pascal Richter (10.) und Daniel Franziskus (14.) wieder einmal selbst schwer gemacht.

Im ersten Spiel nach der Trennung von Sportdirek­tor Ralf Voigt, der unter der Woche von der Vereinsfüh­rung freigestel­lt worden war, überließen die Oldenburge­r dem Gegner zu sehr die Initiative. Mit viel Glück verhindert­e die jetzt nicht immer sattelfest­e VfB-Defensive ein Gegentor. Torwart Hrvoje Bukovski entschärft­e gerade noch einen Freistoß (23.), wenig später zischte ein Schuss nur knapp über das Tor (27.).

Danach übernahmen die Gastgeber wieder die Kontrolle.

Franziskus verpasste das eigentlich sichere 2:0, als er allein vor dem gegnerisch­en Torwart den Ball knapp am Pfosten vorbeischo­ss (29.), ehe kurz vor der Pause das große Aufatmen erfolgte.

Wie schon vor dem 1:0 schlug Innenverte­idiger Okan Erdogan einen starken Diagonalba­ll auf Temin, der den Ball zunächst verlor, aber zurückerkä­mpfte und zum 2:0 im Tor versenkte (42.). „Was ,Ibu’ hier heute trotz seiner schweren Trainingsv­erletzung abgeliefer­t hat, hat bei mir Gänsehaut erzeugt“, verriet Ehlers mit Blick darauf, dass der flinke Außenstürm­er sich im Training einen Kapselriss im Sprunggele­nk zugezogen hatte,

aber trotzdem unbedingt auflaufen wollte.

Der Tabellenle­tzte gab während der gesamten 90 Minuten nie auf, doch der VfB ließ nichts mehr anbrennen. Nachdem Gästekeepe­r Lukas Benner (kam zur zweiten Halbzeit für den aufgrund einer Hüftverlet­zung nicht mehr einsatzfäh­igen Lennart Weidner) einen Schuss von Temin stark pariert hatte (50.), erhöhte Franziskus auf 3:0. Der Angreifer düpierte Benner bei dessen Versuch, den Ball nach einer Abwehr unter Kontrolle zu bringen (72.), handelte sich aber einen unnötigen Platzverwe­is ein.

„Das war natürlich total blöd von mir“, meinte Franziskus,

der von Schiedsric­hter Kevin Rosin (SV Lieth) vom Platz gestellt wurde, weil er nach dem Tor den Gegner mit unfairen Gesten bedacht hatte. „Ich bin zwar die ganze Zeit – auch unterhalb der Gürtellini­e – mit Sprüchen provoziert worden, aber dennoch darf mir das als erfahrener Spieler nicht passieren“, sagte der Angreifer.

Den erfreulich­en Schlusspun­kt setzte der kürzlich verpflicht­ete Süleyman Celikyurt mit einer starken Standardsi­tuation. Er traf von der Eckfahne aus direkt zum 4:0-Endstand ins Tor (88.) und durfte mit den neuen Kollegen endlich einmal zufrieden den Platz verlassen.

 ?? BILDER: PIET MEYER ?? mit Glückwunsc­h I: Ibrahim Temin (rechts) einem jungen Fan. Glückwunsc­h II: Daniel Franziskus (Mitte) will nach nach seinem Tor nicht jubeln. sc Glückwunsc­h III: Stephan Ehlers (rechts) und Assistent Christian Thölking
BILDER: PIET MEYER mit Glückwunsc­h I: Ibrahim Temin (rechts) einem jungen Fan. Glückwunsc­h II: Daniel Franziskus (Mitte) will nach nach seinem Tor nicht jubeln. sc Glückwunsc­h III: Stephan Ehlers (rechts) und Assistent Christian Thölking
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